Tschad
Seit 2017 unterstützt die FSD Tschads Behörden bei der Entwicklung und Umsetzung einer Entminungsstrategie. FSD-Experten kollaborieren hierbei mit drei anderen NGOs.

Olivier Shu, technischer Berater der FSD, schult die “Rapid Response Unit” (Tschad, 2021) ©Gwenn Dubourthoumieu.
Situation
Der Tschad ist eines der am stärksten von Minen und explosiven Kriegshinterlassenschaften betroffenen Länder in der Subsahara.
Dieser Zustand resultiert vorrangig aus dem Konflikt mit Libyen zwischen 1978 und 1987 sowie mehreren Bürgerkriegen, die das Land im Laufe der Jahre heimgesucht haben.
Mehr als 3.250 Menschen wurden bis heute durch unregulierte Explosionen verletzt oder getötet.
Besonders bedroht sind nomadische Gemeinschaften und Kamelhirten, die ihr Leben riskieren, wenn sie kontaminierte Gebiete durchqueren.
Dank des Fachwissens der FSD konnte die tschadische Minenräumbehörde jahrelang Untersuchungsberichte konsolidieren und somit die Effizienz der Entminungsarbeiten aufbessern.
Hassan Oumar Mahamat
Leiter von IMSMA, Tschad

Tschad
Kapazitätsaufbau

Die FSD im Tschad
Aufgrund der erheblichen Minenkontamination, finanziert die Europäische Union ein vierjähriges Hilfsprojekt im Tschad, um die Entwicklung des gesamten Minenräumsektors zu unterstützen. 2017 wurde ein Konsortialprojekt ins Leben gerufen, an dem vier Organisationen beteiligt sind: die lokale NGO SECADEV, die sich mit der Opferhilfe befasst, die Mine Action Group (MAG) und Humanity & Inclusion (HI), die beide für die Minenräumung und Risikoaufklärung zuständig sind. Die Aufgabe der FSD ist es die Kapazitäten der tschadischen Regierung bei der Koordination und dem Management von Minenräumaktionen zu stärken.
Die Expertise der FSD wird genutzt, um folgende Bereiche zu stärken: Planung und Priorisierung von Räumaktionen durch HI und MAG, Unterstützung beim Informationsmanagement und der Datenbankverwaltung, Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Ottawa-Vertrag, Betreuung und Schulung der nationalen Behörde in den Bereichen Personal, Verwaltung und Betriebsführung.
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.
Neues aus dem Tschad
Für ein minenfreies Tschad
Im Tschad sind in den letzten 10 Jahren mehr als 3.000 Menschen durch unbeabsichtigte Explosionen getötet oder verstümmelt worden. Um diese Gefahr zu bekämpfen, arbeitet die FSD mit drei NGOs zusammen: HI, MAG und SECADEV […]

Aufbau von Kapazitäten
Haben Sie schon vom Ottawa-Übereinkommen gehört? Die Staaten, die ihn ratifiziert haben, verpflichten sich, keine Antipersonenminen mehr herzustellen, zu erwerben, einzusetzen und zu lagern […]

Ausbildung lokaler Mitarbeiter
Amadou Bouba Gong-Daba, stellvertretender Koordinator, und sein Team befinden sich in der Provinz Ennedi im Norden des Tschad. Die Mitarbeiter des HCND […]
Unsere Aktivitäten
Unsere humanitären Programme konzentrieren sich auf vier Kernbereiche.

MINENRÄUMUNG
Die FSD lokalisiert und neutralisiert Minen, Munition wie auch andere explosive Kriegshinterlassenschaften, leistet Aufklärungsarbeit und unterstützt Minenopfer.

WIEDERAUFBAU UND STABILITÄT
Die FSD trägt zu Friedensprozessen in mehreren Ländern bei und unterstützt Gemeinden durch sozioökonomischen Hilfsleistungen.

UMWELTSCHUTZ
Die FSD klärt Gebiete, die mit giftigen Altlasten verseucht sind, fördert biologische Vielfalt und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel.

Innovation & technologie
Die FSD arbeitet an Forschungsprojekten mit, die darauf abzielen, Drohnen für die Minenbekämpfung nutzbar zu machen.
newsletter
Sind Minenräumer ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus? Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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