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An der tadschikisch-kirgisischen Grenze beginnt das verwüstete Land zu heilen
In den Dörfern Shurob und Chorkuh im Norden Tadschikistans sind die Spuren des Bürgerkriegs und der regionalen Spannungen noch immer sichtbar. Diese Gemeinden liegen an der Grenze zu Kirgisistan. Im Jahr 2021 kam es in der Region zu bewaffneten Auseinandersetzungen und zahlreiche Familien mussten fliehen. Das ehemals gemeinsam genutzte Land wurde durch explosive Kampfmittelrückstände kontaminiert.
Heute sind diese Gebiete, die für saisonale Ernten, Weidewirtschaft und Holzsammlung genutzt werden, nach wie vor gefährlich. Blindgänger hindern die Bevölkerung daran, sicher auf lebenswichtige natürliche Ressourcen zuzugreifen und ihre täglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Seit mehreren Monaten sind Minenräumer·innen der FSD in der Region im Einsatz, um das Land zu sichern und den Familien den Wiederaufbau ihres Lebens zu ermöglichen.
Lernen, wie man sich vor Kampfmittelrückständen schützt
In Shurob haben mehr als 2’000 Menschen an Risikoaufklärungen der FSD über die Gefahren von Sprengkörpern teilgenommen. Kinder, Lehrpersonen, Gesundheitspersonal und Anwohner·innen haben dabei gelernt, wie man diese erkennt und sich bis zur vollständigen Räumung des Gebiets sicher verhält.

Weideland wird wieder zugänglich
Die FSD hat bereits mehr als 80’000 Quadratmeter Land rund um Shurob geräumt. Dieser langwierige und sorgfältige Prozess ist entscheidend, damit die Familien Tätigkeiten wie das Sammeln von Nahrungsmitteln und das Weiden ihres Viehs wieder sicher aufnehmen können.
Früher haben wir unser Vieh direkt neben den Häusern weiden lassen, nur etwa 200 Meter vom kontaminierten Feld entfernt. Sobald das Land geräumt ist, können wir mit den Tieren zurückkehren und haben auch wieder Zugang zum Wasserreservoir.
Wichtige Infrastruktur wiederhergestellt
Wie viele andere lokale Infrastrukturen blieb auch das Spital in Shurob nicht vom Konflikt verschont. Es kam häufig zu Stromausfällen, und die Trinkwasserversorgung war eingeschränkt. Im Rahmen ihrer Aktivitäten installierte die FSD Sonnenkollektoren und einen Wassertank für das Spital. Dadurch konnten sowohl die Patientenversorgung als auch die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal erheblich verbessert werden. «Mit der Rückkehr des Friedens in die Region erwarten wir, dass wir wieder Patienten aus Tadschikistan und Kirgisistan aufnehmen werden – genauso wie vor dem Konflikt», sagt der Direktor des Spitals.
Ein Gemeinschaftsgewächshaus für die Ernährungssicherheit
Im nahe gelegenen Dorf Chorkuh hat die FSD ein gemeinschaftliches landwirtschaftliches Areal eingerichtet. Das von einer Gruppe von Frauen bewirtschaftete Gewächshaus liefert frisches Gemüse für den lokalen Verbrauch und zum Verkauf. Die Initiative stärkt die Ernährungssicherheit in einer vom Klimawandel geschwächten Region und fördert gleichzeitig die wirtschaftliche Unabhängigkeit der beteiligten Frauen.

Während die Bewohner·innen von Shurob und Chorkuh allmählich wieder Zugang zu ihrem Land erhalten und ein sichereres Leben führen können, setzt die FSD ihre Arbeit in der Region fort. Trotz der Herausforderungen hat sich Tadschikistan dazu verpflichtet, bis 2032 alle Minen und explosiven Kampfmittelrückstände zu räumen.
Die FSD ist seit über 22 Jahren im Land aktiv und wird auch zukünftig eng mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen: Dorf für Dorf soll eine sicherere Zukunft für die nächsten Generationen aufgebaut werden.
Dieses Projekt wird vom britischen Ministerium für Internationale Entwicklung unterstützt.
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