Die FSD stärkt die mechanischen Minenräumkapazitäten der Ukraine mit einem neuen, vom SECO finanzierten Projekt

13 November 2025 /  Alexandra Brutsch
Poltawa, Ukraine / Genf, Schweiz

Die FSD (Fondation suisse de déminage) hat ein neues, vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) der Schweiz finanziertes Projekt gestartet, um den Staatlichen Notfalldienst der Ukraine (SESU) bei der Wartung, Reparatur und Modernisierung seiner Flotte von mechanischen Minenräumfahrzeugen zu unterstützen. Mit einem Gesamtbudget von 7,1 Millionen Schweizer Franken zielt die Initiative darauf ab, eine nachhaltige nationale Kapazität für die Instandsetzung und technische Innovation im Bereich der mechanischen Minenräumung aufzubauen – ein entscheidender Schritt, um die langfristige Fähigkeit der Ukraine zu sichern, sichere und effiziente Räumoperationen durchzuführen.

Eine Wektstatt, um Minenräummaschinen neues Leben zu geben

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Sanierung und Erweiterung einer spezialisierten Werkstatt in Poltawa, in der beschädigte Minenräummaschinen überholt und wieder einsatzbereit gemacht werden. Die Einrichtung wird mit schweren Werkzeugen, Ersatzteilen und Diagnosesystemen ausgestattet, sodass der SESU – die ukrainische Regierungsbehörde für Katastrophenschutz – seine Flotte von rund hundert Maschinen selbstständig warten kann.

In den kommenden drei Jahren werden FSD-Expertinnen und -Experten das SESU-Personal direkt in der Reparatur und Wartung der Maschinen schulen – von Routinearbeiten bis hin zum Ersatzteilmanagement. Diese Ausbildung wird es den ukrainischen Technikerinnen und Technikern ermöglichen, verschiedene Maschinentypen zu warten, Kosten zu senken und die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zu verringern.

Dieses Projekt zielt nicht darauf ab, neue Maschinen anzuschaffen, sondern die bestehenden
instand zu setzen, damit sie wieder eingesetzt werden können, um Leben zu retten. Durch Investitionen in die technischen Kapazitäten der SESU unterstützt die Schweiz die Ukraine dabei, ihre eigenen Minenräumkapazitäten zu stärken.

„Die modernisierte Werkstatt in Poltawa ermöglicht es dem SESU, komplexe Reparaturen – von Motorüberholungen bis zur Hydraulikwartung – vollständig in der Ukraine durchzuführen“, ergänzt Olivier Shu, FSD-Programmleiter in der Ukraine. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Eigenständigkeit und zu schnelleren, sichereren mechanischen Räumoperatione

Innovation für mehr Sicherheit und Präzision

Neben Reparatur und Ausbildung wird das Projekt auch neue Technologien erproben, um die Sicherheit und Genauigkeit der mechanischen Minenräumung zu erhöhen. Gemeinsam mit ukrainischen und internationalen Partnern werden die FSD und der SESU drohnengestützte Kartierungs- und Sensorsysteme testen, um das Gelände besser zu analysieren und Hindernisse zu erkennen, bevor die Maschinen zum Einsatz kommen.

Die technischen Fachkräfte der FSD – die bereits seit 2023 mit dem SESU zusammenarbeiten – begleiten diese Tests und Schulungen, um das Wissen schrittweise an ukrainische Ingenieurinnen, Ingenieure und Bediener weiterzugeben. Langfristig sollen die nationalen Teams die technischen Funktionen des Projekts vollständig übernehmen.

Ergänzung zu den humanitären Minenräumaktivitäten der FSD in der Ukraine

Parallel zu diesem neuen SECO-finanzierten Projekt setzt die FSD ihre humanitären Minenräumaktivitäten in der gesamten Ukraine fort. Mehr als 570 FSD-Mitarbeitende sind derzeit in den Regionen Tschernihiw, Charkiw, Donezk und Cherson im Einsatz.

Im Rahmen eines von der DEZA finanzierten Projekts in der Region Charkiw räumt die FSD Minenfelder und ehemalige Kampfgebiete, unterstützt eine lokale NGO beim Aufbau von Kapazitäten im Bereich der humanitären Minenräumung und führt Aufklärungskampagnen in Schulen und Gemeinden durch.

„Dieses neue Projekt ergänzt unsere laufende humanitäre Arbeit“, betont Hansjörg Eberle. „Die Unterstützung des SECO für den langfristigen Kapazitätsaufbau und die Finanzierung der DEZA ermöglichen es der FSD gemeinsam, sowohl zum sofortigen Wiederaufbau als auch zur künftigen Eigenständigkeit der Ukraine beizutragen.“

Seit Juni 2022 haben die FSD-Teams über 3,5 Millionen Quadratmeter Land geräumt, mehr als 127 Millionen Quadratmeter kartiert und über 450 000 Menschen in Risikoprävention geschult.

Dringender Bedarf an nachhaltiger Unterstützung

Die Ukraine gehört weiterhin zu den am stärksten mit Minen verseuchten Ländern der Welt. Die 98 mechanischen Räumfahrzeuge des SESU haben bereits mehr als 2 700 Hektar Land geräumt, doch die hohe Einsatzintensität und das Alter der Maschinen stellen grosse Wartungsherausforderungen dar.

Seit 2023 arbeitet die FSD eng mit dem SESU zusammen und bietet technische Unterstützung, Schulungen und innovative Lösungen an. Die neue Reparaturwerkstatt in Poltawa ist eine direkte Antwort auf die Anfragen des SESU nach einer langfristigen Unterstützung, um die mechanischen Kapazitäten des Landes zu erhalten und zu modernisieren,

Ihr Pressekontakt

Alexandra Brutsch

Leiterin Kommunikation