In der Ukraine schreitet die Minenräumung täglich voran. Felder sind wieder nutzbar, Strassen werden wieder geöffnet und Schulen heissen Kinder wieder willkommen. Doch die Aufgabe ist noch gewaltig und der Krieg dauert an. In einigen Regionen sammeln sich noch immer Bomben, Raketen, Granaten und andere nicht explodierte Munition an. Ganz zu schweigen von den Antipersonen- und Panzerabwehrminen, die unter der Erde verborgen sind.
Angesichts dieser Realität ist die FSD mit Unterstützung der Schweiz an zwei Fronten tätig: Einerseits räumt sie Minen, andererseits bereitet sie die Zukunft vor, indem sie ihr Know-how an Ukrainer·innen weitergibt, damit diese die Arbeit langfristig fortsetzen können. Das Ziel besteht darin, langfristig sicherzustellen, dass lokale Akteure die Minenräumung eigenständig durchführen können, ohne dabei auf internationale Organisationen angewiesen zu sein.
In diesem Sinne unterstützt die FSD derzeit eine vielversprechende ukrainische NGO: das Ukrainian Center for Humanitarian Protection (UCHP), das zu Beginn des Konflikts aus einer zivilen Freiwilligenbewegung hervorgegangen ist.

«Für meine Teams und mich ist das nicht nur ein Job. Es ist eine Mission, eine persönliche Verpflichtung. Wir wollen die Ukraine von Minen befreien und das Land für unsere Kinder sicherer machen», erklärt Anastasiia Korunova, Direktorin von UCHP (auf dem Foto rechts).
Die FSD wird UCHP drei Jahre lang auf allen Ebenen begleiten: bei Minenräumaktionen, Voruntersuchungen und Risikoaufklärungsmassnahmen, aber auch bei der Personalverwaltung, Logistik, Finanzen und Governance. Das Ziel ist klar: UCHP soll zu einer unabhängigen, voll funktionsfähigen und international anerkannten Organisation werden. Sie soll in der Lage sein, eigene Finanzmittel zu beschaffen und die strengen Standards der humanitären Minenräumung zu erfüllen.
ERSTER MEILENSTEIN ERFOLGREICH ERREICHT
Anfang Juni wurde ein erster konkreter Schritt unternommen: Ein von der FSD ausgebildetes Team zur Aufklärung über die Gefahren von Minen wurde offiziell von UCHP übernommen. Die Risikoaufklärung ist ein wesentlicher Bestandteil der Minenbekämpfung, da sie dazu beiträgt, Unfälle zu verhindern, indem sie den Gemeinschaften lebensrettende Verhaltensweisen vermittelt.
Dieses neue Team hat seine erste Veranstaltung zur Risikoaufklärung für Schüler·innen der französischen Internationalen Schule in Pushcha-Vodytsia durchgeführt. Das Gebiet war 2022 stark von den Kämpfen betroffen und gilt als eines der am stärksten verseuchten Gebiete in Kiew.
«Besonders beeindruckt haben mich die begeisterten Reaktionen der Kinder — vor allem der Jüngsten. Das Thema ist natürlich ernst, aber sie waren sehr aufmerksam. Ich bin überzeugt, dass die Vermittlung von Wissen und Sicherheitsreflexen bereits in jungen Jahren dazu beitragen wird, die Zahl der Minenunfälle erheblich zu reduzieren», erklärte Anastasiia Korunova, Direktorin von UCHP.
«Ich war beeindruckt von der Professionalität des Teams. Ihre Vorbereitung und ihr Engagement sind vorbildlich», fügte Lucas Chastand, Programmleiter der FSD, hinzu.

AUF DEM WEG ZU EINER VOLLSTÄNDIG UNABHÄNGIGEN BETRIEBSFÄHIGKEIT
Die FSD wird diesen Wissensaustausch in den kommenden Monaten fortsetzen. Jede heute erworbene Kompetenz und jedes lokal ausgebildete Team sind weitere Schritte hin zu einer Ukraine, die ihr Territorium nachhaltig sichern und ihre Bevölkerung schützen kann — auch nach dem Rückzug internationaler Akteure. Dank der Unterstützung der Schweiz, die sowohl zur Minenräumung vor Ort als auch zum Aufbau lokaler Kapazitäten beiträgt, kann die Ukraine schrittweise die Autonomie aufbauen, die sie benötigt, um diese Mission langfristig weiterzuführen.