«Ich war neun Jahre alt, als ich meinen Fuss und einen Teil meines Beins verlor»
Hnfna wusste damals nicht, dass sie sich auf ein Minenfeld begab – eine allgegenwärtige Gefahr in der Umgebung ihres Dorfes. Die Region ist nämlich übersät mit Antipersonenminen des Typs PMF-1, die auch als «Schmetterlingsminen» bezeichnet werden. Sie wurden in den 1980er Jahren während der Kämpfe gegen die Mudschaheddin von sowjetischen Hubschraubern zu Tausenden abgeworfen.
«Laufen ist für mich zu einem Kampf geworden», erklärt Hnfna. «Ich kann keine langen Strecken gehen und auch nicht arbeiten.» Sie lebt mit ihrer jüngeren Schwester und ihren Eltern zusammen, die bisher ihr Bestes getan haben, um für ihre Bedürfnisse zu sorgen. Nun sind sie alt und ihr Vater, der blind ist, kann nicht mehr arbeiten. So bleibt Hnfna die alleinige Verantwortung für die Führung des Haushalts. Da sie keine Ausbildung und keine Aussicht auf einen Arbeitsplatz hat, scheint diese Aufgabe unmöglich für sie zu sein. Traurigerweise ist ihre Familie nun als die Ärmste im Dorf bekannt.
Ich bin dankbar, dass ich nähen lernen konnte. Ich möchte wieder einen Platz in der Gesellschaft haben und für meine Fähigkeiten anerkannt werden, anstatt über meine Behinderung definiert zu werden.
Seit vielen Jahren in der Region tätig, haben die Teams von FSD für Minenräumung und Risikoaufklärung die äusserst prekäre Lage von Minenopfern und ihren Familien miterlebt. Mit den lokalen Behörden pflegen unsere Teams kontinuierliche Beziehungen, die selbst nach der Machtübernahme der Taliban Bestand haben. Dies ermöglichte der FSD die Einrichtung eines sozioökonomischen Unterstützungsprogramms für Familien.

In den vergangenen Monaten haben Hnfna und vier weitere Überlebende von Minenexplosionen eine Nähausbildung und das nötige Material erhalten, um mit der Herstellung von Kleidung und Haushaltsgegenständen zu beginnen, die sie trotz ihrer Verletzungen und Einschränkungen tragen können.
Die Auswirkungen dieses Hilfsprojekts sind in diesem Umfeld besonders gross. Neben ihren Unfallverletzungen müssen die Frauen zusätzlich kulturelle und soziale Normen überwinden, die ihren Zugang zu Hilfsdiensten und Erwerbstätigkeit einschränken.
Dank der unschätzbaren Unterstützung unserer privaten Spender·innen ist es der FSD eine Ehre, Menschen, deren Leben durch die katastrophalen Überreste des Krieges unterbrochen wurde, eine zweite Chance geben zu können.
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