Tadschikistan
Verminte Gebiete als Erbe vergangener Kriege
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden die Grenzen Tadschikistans, insbesondere zu Afghanistan und Usbekistan, stark vermint. Auch an der Grenze zu Kirgisistan kam es zu Grenzkonflikten, wodurch in einigen umstrittenen Gebieten explosive Kriegsüberreste zurückblieben. Darüber hinaus hat der Bürgerkrieg im zentralen Teil des Landes zu einer Vielzahl von Blindgängern geführt, wodurch sich die Sicherheit und der Zugang zu Land erheblich verschlechtert haben. Diese Kontaminationen behinderten lange Zeit die Landwirtschaft, das tägliche Leben der lokalen Bevölkerung und die sozioökonomische Entwicklung. Dank der Minenräumungsbemühungen könnte ein minenfreies Tadschikistan jedoch bald Realität werden.
Zuvor haben wir das Vieh direkt neben den Häusern weiden lassen, 200 Meter von den Sprengkörpern entfernt. Nun, da das Gebiet gesichert ist, haben wir wieder Zugang zum Wasserreservoir.
Gemischte Teams zur Minenräumung im Land
Die FSD führt zunächst Untersuchungen durch, um festzustellen, welche Gebiete noch kontaminiert sind. Anschliessend lokalisiert und entschärft sie die dort vorhandenen Minen und explosiven Kriegsreste. Dabei wird ein integrativer Ansatz bevorzugt: Die Teams setzen sich aus lokal rekrutierten und ausgebildeten Männern und Frauen zusammen. Parallel dazu werden in Schulen und Dörfern Aufklärungsmassnahmen zu den Gefahren von Sprengkörpern durchgeführt, um die Bevölkerung zu schützen und ihr das richtige Verhalten beizubringen, bis die Minenräumung abgeschlossen ist.
Sobald die Gebiete gesichert sind, führt die FSD Projekte durch, um die Resilienz der Gemeinschaften gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Zu diesen Initiativen gehören der Bau von Gewächshäusern, die Installation von Sonnenkollektoren sowie die Verbesserung des Zugangs zu Wasser. Dadurch kann die lokale Bevölkerung nachhaltige landwirtschaftliche Aktivitäten entwickeln und ihre Ernährungssicherheit verbessern.
Reaktion auf Umweltprobleme
Durch die Minenräumungsmassnahmen der FSD konnten ehemals gefährliche Gebiete dauerhaft gesichert werden, sodass die Gemeinden nun wieder ihrer landwirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen und ungehindert Zugang zu Wasser und lokalen Infrastrukturen haben. Diese Massnahmen knüpfen an frühere Initiativen an, zu denen das Projekt zur Vernichtung veralteter Waffen- und Munitionsbestände sowie das Programm zur Dekontaminierung pestizidverseuchter Böden aus der Sowjetzeit gehören.
Dank der nach der Minenräumung umgesetzten Resilienzprojekte können die Menschen heute nachhaltige landwirtschaftliche Aktivitäten entwickeln, ihre Ernährungssicherheit verbessern und ihre Selbstständigkeit stärken, was zu einer sichereren und nachhaltigeren Umwelt beiträgt.
Das Programm der FSD in Tadschikistan wird vom britischen Ministerium für Internationale Entwicklung, von der Stiftung PATRIP und von privaten Spender·innen finanziert.
Neuigkeiten aus Tadschikistan
Alles anzeigen
Gestern Kindergartenlehrerin, heute Minenräumerin für die FSD
Iskandarova ist Minenräumerin in einem Team, das die FSD letzten Monat in dieses abgelegene, bergige Gebiet Tadschikistans entsandt hat. Zu…
Humanitäre Minenräumung Tadschikistan
An der tadschikisch-kirgisischen Grenze beginnt das verwüstete Land zu heilen
Heute sind diese Gebiete, die für saisonale Ernten, Weidewirtschaft und Holzsammlung genutzt werden, nach wie vor gefährlich. Blindgänger hindern die…
Wiederaufbau Prävention und Risikoaufklärung Humanitäre Minenräumung Tadschikistan
Touristische Ziele, die noch immer von den Narben des Krieges gezeichnet sind
Weltweit ist fast jedes dritte Land betroffen, darunter vor allem Südostasien, Nord- und Zentralafrika, Zentralasien sowie Lateinamerika. Dem Landmine Monitor…
Minen und explosive Kampfmittelrückstände Humanitäre Minenräumung Kolumbien Irak Sri Lanka