«Sprengstoffe sind oft Thema meiner Predigt»
Da er in der religiösen Hierarchie im Westen Mindanaos weit oben angesiedelt ist, nutzt er seine Besuche in den verschiedenen religiösen Gemeinschaften, um Präventionsbotschaften zu vermitteln: «Ich wurde von der FSD umfassend über die verschiedenen Sprengkörper in der Region und über die wirksamsten Methoden zur Sensibilisierung der Gemeinden für diese Gefahr geschult.»
Der Südwesten der Philippinen ist seit Jahrzehnten von gewaltsamen Kämpfen zwischen verschiedenen Separatistengruppen und den Regierungstruppen zerrissen worden. Ein Friedensprozess ist im Gange, aber die Region ist nach wie vor mit Landminen und Blindgängern übersät. Im Jahr 2021 verzeichnete die FSD 47 Opfer von versehentlichen Explosionen. Zweiundzwanzig starben an ihren Verletzungen, darunter zwei Jungen. Das Vorhandensein nicht explodierter Kampfmittel ist nicht auf die Kampfgebiete beschränkt: Aufgrund häufiger Erdrutsche und Überschwemmungen sind sie überall zu finden.

Die freiwilligen Helfer·innen von EORE (Explosive Ordnance Risk Education) wie Pastor Joselito Remedios zögern nicht, lange Wege auf sich zu nehmen, manchmal stundenlang zu Fuss oder mit dem Boot, um abgelegene Dörfer zu erreichen: Sie wissen, dass ihre Arbeit bereits Leben gerettet hat. Im vergangenen Dezember fand ein Mann bei der Bananenernte auf seinem Land einige ungewöhnliche Gegenstände. «Dank der Sensibilisierungsveranstaltung, an der er teilgenommen hatte, erkannte er sofort, dass es sich um gefährliche Mörsergranaten handelte, und reagierte entsprechend: Er hielt sich fern und rief den Kampfmittelbeseitigungsdienst an, der kam, um den Gegenstand zu neutralisieren.»
Joselito Remedios wurde nicht zufällig von der FSD angeworben: «Wir wählen vor allem Influencer aus, also Menschen, die bereits mit einem grossen Publikum aktiv und in der Bevölkerung beliebt sind», erklärt Namra Bagundang, Leiterin der FSD-Abteilung für Risikoaufklärung auf den Philippinen und Ausbilderin der Freiwilligen. «Unsere grösste Herausforderung besteht darin, so viele Menschen wie möglich zu erreichen und die Art und Weise, wie wir die Menschen ansprechen, an den jeweiligen Kontext anzupassen und dabei ihre Kultur und ihren Glauben zu berücksichtigen, um das Bewusstsein auf wirksame Weise zu schärfen. So haben wir zum Beispiel festgestellt, dass in einigen Gemeinschaften der Glaube herrscht, dass Menschen, die ein Amulett tragen, nicht durch Munition verletzt werden können! In dieser Hinsicht hilft es uns enorm, wenn wir Freiwillige haben, die den jeweiligen Kontext kennen und über ein breites Netzwerk verfügen. FSD hat mehr als 100 Freiwillige, darunter viele Lehrpersonen, Mitarbeitende von Organisationen der Zivilgesellschaft, Sozialarbeiter·innen und religiöse Persönlichkeiten».
Ich nutze meine Predigten, um über Blindgänger zu sprechen.
Namra Bagundang erinnert sich an die Kämpfe, die ihre Familie zwangen, für einige Tage aus ihrem Dorf zu fliehen, als sie sechs Jahre alt war. «Damals war man sich der Gefahr von Blidngängern kaum bewusst, und wir kehrten nach Hause zurück, ohne zu wissen, wie wir uns schützen können.». Heute versucht die FSD, alle Vertriebenen für das Problem zu sensibilisieren, bevor sie nach Hause zurückkehren. Als Mutter eines dreijährigen Mädchens, das ebenfalls lernen muss, mit diesen gefährlichen Kriegsüberresten zu leben, hat Namra die Initiative ergriffen: «Ich habe ihr bereits Bilder von den Sprengkörpern gezeigt, mit denen sie konfrontiert werden könnte. Im Moment kann sie vor allem die Farben erkennen.»
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