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Stärkung lokaler Kompetenzen: unser Partner im Irak
Seit Januar 2021 schulen, beraten und betreuen unsere Expert·innen im Irak eine lokale Institution, die Shareteah Humanitarian Organization (SHO), im Bereich des Kapazitätsaufbaus im Minenräumwesen. Das Ziel dieses Projekts besteht darin, ortsansässiges Personal dazu zu befähigen, die Räumung des Landes eigenständig durchzuführen.
Nach monatelanger Praxisausbildung verfügen die Mitarbeitenden der SHO nun über die notwendigen Fähigkeiten, um alle Phasen eines Räumungsprozesses selbstständig durchzuführen, von der Voruntersuchung bis zur Ortung und Neutralisierung von Sprengkörpern. Die FSD hat SHO zudem dabei unterstützt, seine administrativen, finanziellen und managementbezogenen Kompetenzen zu stärken, die für die erfolgreiche Durchführung von Minenräumaktionen unerlässlich sind.
Diese Bemühungen resultierten in der Akkreditierung der Organisation durch die irakischen Behörden im November letzten Jahres. Die Durchführung der ersten komplett in Eigenregie geleiteten Minenräumung folgte kurz darauf.

Zu den ersten Erfolgen der SHO zählte die Beseitigung improvisierter Minen in der unmittelbaren Umgebung eines Fussballplatzes im Dorf Sultan Abdullah. Das Dorf liegt etwa 50 Kilometer südöstlich von Mosul und befand sich von Juni 2014 bis Oktober 2016 unter der Kontrolle des Islamischen Staates. Viele Dorfbewohner·innen wurden getötet oder flohen, Häuser wurden zerstört und mit Sprengsätzen versehen.

Die IS-Mitglieder platzierten Sprengfallen in Gebäuden und auf Feldern sowie in der Nähe einer vielbefahrenen Strasse, die das Dorf mit der nahe gelegenen Stadt Tel al-Reem verbindet. Der Fussballplatz wurde erst 2014 gebaut und stellte die einzige Freizeit- und Sporteinrichtung der Gegend dar.
In den letzten Jahren wurden in diesem Dorf vier Unfälle im Zusammenhang mit Sprengkörpern verzeichnet. Dabei wurde eine Person getötet und drei verletzt. Im März 2022 befreiten Minenräumer·innen der SHO das Gebiet und neutralisierten sechzehn Landminen sowie einen Blindgänger.
Vertriebene Familien kehren nun wieder in ihre Häuser zurück, die Strasse Richtung Tel al-Reem wurde wieder freigegeben und der Fussballplatz ist wieder bespielbar.
Die Bewohner·innen von Sultan Abdullah wiesen auch darauf hin, dass sich das kontaminierte Gebiet in der Nähe von Strommasten und Transformatoren befand. Diese konnten aufgrund der imminenten Gefahr nicht instand gesetzt werden, sind jetzt jedoch wieder für Reparatur- und Wartungsarbeiten zugänglich.
Dieses Projekt wird mit Unterstützung der Vereinten Nationen durchgeführt.
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