Die epidemiologische Lage in den Regionen, in denen die FSD tätig ist, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Während in Europa die Einschränkungen langsam wieder aufgehoben werden, entdecken andere Länder nun erst die ersten Infektionsfälle. In der Zentralafrikanischen Republik haben wir entschieden, unsere Aktivitäten neu auszurichten und an die aktuelle Krise anzupassen, um den Bedürfnissen der betroffenen Bevölkerung bestmöglich gerecht zu werden.
Die Covid-19-Pandemie erreicht allmählich alle afrikanischen Länder. Obwohl in vielen von ihnen das Risiko, dem Virus ausgesetzt zu werden, bis heute noch relativ gering ist, breitet sich die Epidemie allmählich aus, und viele Länder warnen bereits vor künftigen Gefahren. Ihre Gesundheitssysteme sind aufgrund unzureichend ausgestatteter medizinischer Einrichtungen nicht in der Lage, eine grosse Anzahl Fälle zu bewältigen. Einige Gemeinschaften sind extrem verwundbar, weil sie nicht die finanziellen Kapazitäten haben, um für die Kosten von Medikamenten und Krankenhausbehandlungen aufzukommen.
Unsere von der Europäischen Union finanzierten Aktivitäten in der Zentralafrikanischen Republik umfassen die Instandsetzung von Infrastruktur sowie die logistische und administrative Unterstützung bei der Umsetzung des Friedensabkommens von Khartum. Wir engagieren uns insbesondere im Wiederaufbau von Wohnungen, Büros und anderer Infrastruktur für Sicherheitskräfte, ihre Familien und die lokalen Gemeinschaften in Bangui und Bouar, um so eine nachhaltige Präsenz der reformierten Sicherheitseinheiten in diesen Orten sicherzustellen.
Als Antwort auf die Covid-19 Pandemie, verkündete die Zentralafrikanische Republik offiziell am 15. April 2020 den Gesundheitsnotstand. In den vergangenen zwei Monaten haben wir daher unsere Operationen angepasst, wobei wir uns besonders auf die Umsetzung einfacher Präventivmassnahmen konzentrieren, wie die Einrichtung von Handwaschstationen an allen Projektorten und in wichtigen Gemeindeeinrichtungen in Bangui und Bouar. Darüber hinaus engagieren wir uns täglich in der Sensibilisierung der lokalen Gemeinden für Hygiene und soziale Distanzierungspraktiken sowie in der Verteilung von Seife, Desinfektionsmittel und Handgel an die Bevölkerung.
Ausserdem führen wir in Zusammenarbeit mit unseren nationalen Partnern in Bouar ein Projekt zur Unterstützung des Gemeindezentrums “Londo Mo Louti” durch. Dieses unterstützt die Ausbildung und soziale Reintegration von Frauen, die Opfer von Familienkonflikten geworden sind. In diesem Zentrum werden ihnen Fähigkeiten wie Korbflechten und die Anfertigung einfacher Kleidung beigebracht, welche ihre Lebensgrundlage verbessern können. Wir bieten dem Zentrum logistische und finanzielle Unterstützung und haben ein Projekt zur Herstellung von Schutzmasken in den vorhandenen Nähwerkstätten gestartet. Nicht zuletzt haben wir auch unsere Infrastruktur-Rehabilitationsprojekte in Bouar dahingehend angepasst, dass wir uns stärker auf die Unterstützung der örtlichen Krankenstation konzentrieren. Wir stellen Betten und Möbel bereit, richten Bluttestlabore ein und stellen Ausrüstung (Desinfektionsmittel, Seife, Masken, medizinische Kittel und Informationsbroschüren) zur Verfügung.