Bewaffnete Konflikte hinterlassen nicht nur unauslöschliche Spuren in den Leben von Millionen von Menschen, sondern haben auch tragische Folgen für Natur, Tierwelt und Biodiversität. Auch Jahre nach dem Ende der Kämpfe kontaminieren Minen und explosive Kampfmittelrückstände den Boden und verunreinigen so sowohl Agrarland und Wälder als auch Flüsse.
Humanitäre Minenräumung ist unerlässlich, um den Boden von sprengkörperbezogenen Kontaminanten zu befreien und so die Wiederherstellung der Ökosysteme zu ermöglichen.
In der Ukraine arbeitet die FSD mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zusammen, um durch Bodenproben ein besseres Verständnis der Umweltauswirkungen von Kontamination und der Bodengesundheit zu erlangen.
In all ihren Minenräumaktionen bemüht sich die FSD, ihren ökologischen Fussabdruck zu begrenzen. Die Nutzung von flora- und faunafreundlichen Methoden sowie erneuerbaren Energien ist eine Priorität. Darüber hinaus arbeitet die FSD in Partnerschaft mit Umweltexpert·innen.
Die Einsatzländer der FSD sind oft unter den am stärksten von Klimawandel betroffenen Ländern. So auch Tadschikistan, wo die FSD parallel zu ihren Minenräumaktivitäten ökologische Projekte durchführt, um die Widerstandskraft der Gemeinschaften vor Ort im Angesicht von Dürre und abnehmender Biodiversität zu stärken. Ein Projekt zur Beseitigung von persistenten organischen Schadstoffen im Boden läuft ebenfalls bereits seit mehreren Jahren.
In Tadschikistan wird die mit giftigen Pestiziden kontaminierte Bodenschicht abgetragen und durch saubere Erde ersetzt. Dies reduziert negative Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Nahrungskette und trägt zur Wiederherstellung der lokalen Ökosysteme bei.
Als eine ihrer Initiativen in Tadschikistan setzt die FSD in von persistenten organischen Schadstoffen und der Klimakrise betroffenen Gemeinschaften ein Baumpflanzprojekt um, damit Erosion und Desertifikation reduziert und Biodiversität gefördert werden. In diesen Gemeinschaften leistet die FSD auch Aufklärungsarbeit zum Thema nachhaltige Landwirtschaft und hilft beim Aufbau von Gewächshäusern, damit die vorhandenen Ressourcen das ganze Jahr hindurch besser genutzt werden können.
In 2023 hat die FSD in besonders von persistenten organischen Schadstoffen, Klimaschocks und Ernährungsunsicherheit betroffenen Lokalitäten in Tadschikistan drei neue Gewächshäuser zur Verfügung gestellt.
Die FSD integriert Perspektiven der Umweltnachhaltigkeit auch in ihre Hilfsaktivitäten für Minenopfer. In Kolumbien werden Überlebende bewaffneter Konflikte beim Aufbau urbaner Gemüsegärten unterstützt, was ihnen nicht nur ein stabiles Einkommen bietet, sondern auch ihre soziale Reintegration erleichtert. Diese urbanen Gärten nutzen hydroponische Strukturen, um Gemüse und aromatische Pflanzen anzubauen und fördern damit nachhaltige und lokale Produktion.
Die hydroponischen Strukturen werden direkt auf den Balkonen der Teilnehmer·innen angelegt. In 2023 unterstützte das urbane Gartenbauprojekt der FSD 150 Konfliktopfer in Kolumbien.
Ausserdem arbeitet die FSD auch auf institutioneller Ebene darauf hin, Umweltprioritäten in internationale Minenräumprogramme zu integrieren, insbesondere durch ihre Teilnahme an der 2020 etablierten „Environmental Issue and Mine Action“ -Arbeitsgruppe.
Eine sicherere Zukunft bedeutet nicht nur eine Zukunft ohne Minen, sondern auch eine nachhaltige Welt für zukünftige Generationen.