Irak
Im Irak lokalisiert und neutralisiert die FSD improvisierte Sprengkörper in Gebieten, die vormalig vom Islamischen Staat besetzt waren und vermint wurden. Zudem unterstützt die FSD den Aufbau einer nationalen NGO.

Ein FSD-Mitarbeiter sucht mit einem Metalldetektor nach Minen in der Nähe des Dorfes Khalidiya. (Irak, 2022)
Irak
Situation
Ende 2017 wurde der Krieg gegen den Islamischen Staat offiziell für beendet erklärt. Die Dschihadistengruppe wurde aus allen Gebieten vertrieben, die sie seit 2014 besetzt hatte. Für die irakische Bevölkerung bedeutete dies jedoch nicht die sofortige Rückkehr zu einem normalen Leben.
Viele Dörfer sind noch immer mit Sprengsätzen übersät, die auf Strassen, in Feldern, Häusern und Schulen deponiert wurden. Innerhalb von Gebäuden sind diese sogenannten improvisierten Sprengkörper manchmal unter Möbeln, in Fernsehern, in Kühlschränken oder auch in Tür- und Fensterrahmen versteckt.
Zusätzlich zu diesen tödlichen Sprengkörpern besteht auch nach wie vor eine hohe Kontamination durch Blindgänger oder anderen zurückgelassenen Kampfmitteln auf ehemaligen Schlachtfeldern.
Es ist unerlässlich, kontaminierte Dörfer und landwirtschaftliche Flächen so schnell wie möglich zu räumen und die irakischen Organisationen für die Minenräumung zu schulen. Nur dann können die Menschen sicher in ihre Häuser zurückkehren, ihr Land bewirtschaften und ihre Kinder zur Schule schicken.
Jetzt, da das Dorf geräumt ist, haben die Menschen keine Angst mehr, zurück nach Hause zu kehren und ihre Häuser wieder aufzubauen.
Abd Al-Ghafoor Mohammed Attan
Muhktar (Bürgermeister) des Dorfes Karmardi

Chronologie
Die FSD im Irak
Die FSD begann ihre Arbeit im Irak im Jahr 2016, als der Islamische Staat noch einen Teil des Landes besetzte. Mehrere Minenräumungsteams wurden eingesetzt, insbesondere in den Regierungsbezirken Kirkuk, Erbil und Ninive.
Die Minenräumung im Irak ist für unsere Teams sehr heikel: Es gibt eine Unmenge an Sprengkörpern. Da diese selbstgebaut sind, ist es schwierig, sie zu neutralisieren. Jedes lokalisierte Objekt unterscheidet sich potenziell von anderen und erfordert eine besondere Handhabung. Einige enthalten beispielsweise versteckte Auslöser.
Die Umgebung im Norden des Landes sorgt für zusätzliche Herausforderungen. Temperaturen von bis zu 50 °C verhärten und trocknen den Boden aus. Deshalb setzen unsere Teams oft mechanische Mittel ein, um Sprengkörper freizulegen.
Modifizierte Baumaschinen unterstützen die manuelle Arbeit. Ein kleines ferngesteuertes Fahrzeug ermöglicht die Inspektion der Innenräume von möglicherweise gefährlichen Gebäuden. Unsere Bewertungsteam haben damit begonnen, eine kleine ferngesteuerte Drohne einzusetzen, um festzustellen, ob ein bestimmtes Gebiet mit Kampfmitteln kontaminiert ist oder nicht.
Das Programm der FSD im Irak wird vom US-Aussenministerium, den Vereinten Nationen, dem Kanton Genf, der GGL Österreich und anderen Institutionen und privaten Stiftungen unterstützt.
Aktuelles
Neues aus dem Irak
ALLTAG IN DER MINENRÄUMUNG
📹 “Als ich mich für diesen Job beworben habe, habe ich es zunächst niemandem gesagt”, erzählt Asmaa Khalil, Leiterin des weiblichen FSD-Entminungsteams im Irak.

DIE ARBEIT GEHT WEITER
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass unser Projekt zum Kapazitätsaufbau im Irak (unterstützt von UNOPS und UNMAS) für weitere 12 Monate fortgesetzt wird!
Wir sind sehr stolz auf die Erfolge […]
EINEN SPRENGKÖRPER NEUTRALISIEREN
Die Entschärfung stellt den letzten Schritt der Räumung dar. Sobald ein Sprengkörper lokalisiert wurde, untersucht ein erfahrener Techniker diesen und bestimmt, wie man ihn bestmöglichst neutralisiert. Sehen Sie sich diesen Prozess, anhand diesen Beispiels aus dem Irak, an.
LOKAL REKRUTIERTE TEAMS
Im Jahr 2022 beschäftigte die FSD 157 Mitarbeiter·innen im Irak, darunter 150 irakische Staatsangehörige.
Der FSD Newsletter
Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?
Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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