Irak
Im Irak zerstört die FSD improvisierte Sprengsätze in Gebieten, die zuvor vom Islamischen Staat besetzt waren und vermint wurden. Zudem unterstützt sie nationale Behörden beim Aufbau von Kapazitäten.

Dieser irakische Entminer grenzt einen Sicherheitsbereich um eine improvisierte Mine ab, die dann von einem Experten neutralisiert wird. (Irak, 2021)
Irak
Situation
2017 markiert das offizielle Ende des Krieges gegen den Islamischen Staat: Die Dschihadistengruppe wurde aus allen Gebieten vertrieben, die sie seit 2014 besetzt hatte. Für die irakische Bevölkerung bedeutete dies jedoch noch nicht die Rückkehr zum normalen Leben.
Viele Dörfer waren und sind weiterhin übersät mit Sprengsätzen, die von Dschihadisten auf Strassen, Feldern sowie in Häusern und Schulen platziert wurden. Innerhalb von Gebäuden sind diese improvisierten Sprengkörper manchmal unter Möbeln, in Fernsehern oder Kühlschränken, in Türrahmen und auch Fenstern versteckt.
Eine zusätzliche Gefahr stellen nicht explodierte Kampfmittel dar, die sich noch in den ehemaligen Kampfgebieten befinden.
Damit die Menschen in ihre Häuser zurückkehren, ihr Land bewirtschaften und ihre Kinder sicher zur Schule schicken können, ist es unerlässlich, die Dörfer und landwirtschaftlichen Flächen so schnell wie möglich zu sichern.
Jetzt, da das Dorf geräumt ist, haben die Menschen keine Angst mehr, zurück nach Hause zu kehren und ihre Häuser wieder aufzubauen.
Abd Al-Ghafoor Mohammed Attan
Muhktar (Bürgermeister) des Dorfes Karmardi

Chronologie
Die FSD im Irak
Die FSD begann ihre Arbeit im Irak im Jahr 2016, als Kräfte des IS noch Teile des Landes besetzten. Dank der Unterstützung des US-Aussenministeriums, der Vereinten Nationen, der Stadt Genf und anderer Förderer konnten mehrere Entminungsteams eingesetzt werden, die meisten davon in den Regierungsbezirken Kirkuk, Erbil und Niniveveh.
Die Arbeit für die Entminer ist heikel: Sprengsätze sind in beträchtlichen Mengen vorhanden. Dadurch, dass diese von Laien gefertigt wurden beziehungsweise improvisierter Manufaktur entspringen ist es äusserst gefährlich sie zu neutralisieren.
Jeder Fund unterscheidet sich potenziell von den anderen, besonderes Geschick und Know-How sind unerlässlich. Einige enthalten beispielsweise versteckte Auslöser.
Die Umgebung im Norden des Landes stellt zusätzliche Herausforderungen für die Minenräumer und Risikoaufklärungsexperten der FSD dar. Unterkünfte und Büros, die potenziell FSD-Teams in der Nähe von Minenfeldern unterbringen könnten, sind aufgrund des Ausmasses der Zerstörung rar.
Zudem liegt die Temperatur gut die Hälfte des Jahres bei über 40 Grad, was die Böden so trocken macht, dass es schwierig ist, im Boden eingebrannte Sprengsätze freizulegen.
Auch die Sicherheitslage ist nach wie vor äusserst prekär.
Aktuelles
Neues aus dem Irak
ALLTAG IN DER MINENRÄUMUNG
📹 “Als ich mich für diesen Job beworben habe, habe ich es zunächst niemandem gesagt”, erzählt Asmaa Khalil, Leiterin des weiblichen FSD-Entminungsteams im Irak.

Kapazitätsaufbau
“In den letzten Jahren wurden in dem Dorf Sultan Abdullah vier Unfälle im Zusammenhang mit Explosivstoffen registriert. Eine Person wurde getötet und drei weitere verletzt. Im März 2022 sicherten Minenräumer […]

🔵 Eine blaue Flagge = eine Gefahr weniger!
Seit Beginn unseres Programms im Irak haben unsere Minenräumer mehr als 18.000 solcher Flaggen aufgestellt und dadurch ebenso viele potenzielle Unfälle vorgebeugt. […]
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.
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