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Irak

Im Irak zerstört die FSD improvisierte Sprengsätze in Gebieten, die zuvor vom Islamischen Staat besetzt waren und vermint wurden. Zudem unterstützt sie nationale Behörden beim Aufbau von Kapazitäten.

A deminer from FSD marks the location of an improvised explosive device on a minefield. (Iraq, 2019)

Dieser irakische Entminer grenzt einen Sicherheitsbereich um eine improvisierte Mine ab, die dann von einem Experten neutralisiert wird. (Irak, 2021)

Irak

Situation

2017 markiert das offizielle Ende des Krieges gegen den Islamischen Staat: Die Dschihadistengruppe wurde aus allen Gebieten vertrieben, die sie seit 2014 besetzt hatte. Für die irakische Bevölkerung bedeutete dies jedoch noch nicht die Rückkehr zum normalen Leben.

Viele Dörfer waren und sind weiterhin übersät mit Sprengsätzen, die von Dschihadisten auf Strassen, Feldern sowie in Häusern und Schulen platziert wurden. Innerhalb von Gebäuden sind diese improvisierten Sprengkörper manchmal unter Möbeln, in Fernsehern oder Kühlschränken, in Türrahmen und auch Fenstern versteckt.

Eine zusätzliche Gefahr stellen nicht explodierte Kampfmittel dar, die sich noch in den ehemaligen Kampfgebieten befinden.

Damit die Menschen in ihre Häuser zurückkehren, ihr Land bewirtschaften und ihre Kinder sicher zur Schule schicken können, ist es unerlässlich, die Dörfer und landwirtschaftlichen Flächen so schnell wie möglich zu sichern.

Jetzt, da das Dorf geräumt ist, haben die Menschen keine Angst mehr, zurück nach Hause zu kehren und ihre Häuser wieder aufzubauen.

Abd Al-Ghafoor Mohammed Attan

Muhktar (Bürgermeister) des Dorfes Karmardi

Abd Al-Ghafoor Mohammed Attan -Muhktar (maire) du village de Karmardi
Irak

Minenräumung

Im Irak konzentrieren die FSD-Entminer ihre Bemühungen auf die Beseitigung von improvisierten Minen. Diese selbstgebauten Sprengkörper, die von der ISIS mit Alltagsgegenständen  hergestellt wurden, sind noch immer in beträchtlichen Mengen landesweit vorhanden.

Durch die enorme Menge an Sprengstoff kann jede dieser Apperaturen eine tödliche Explosion auslösen. Die FSD hat bisher fast 20.000 dieser improvisierten Sprengsätze zerstört. Eine Fläche, die etwa 3.000 Fussballfeldern entspricht, wurde gesichert und wieder freigegeben.

Iraqi deminer trained to the use of a detector
Irak

Risiko-Aufklärung

Minenräumung ist eine lange und mühsame Arbeit. Bis die Entmineralle kontaminierten Gebiete geräumt haben, bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als mit den Sprengkörpern «zusammenzuleben». Die FSD führt deshalb in Dörfern Risikoaufklärung durch.

Während dieser Schulungen lernen die Menschen, improvisierte Minen zu erkennen, die für die Gegend typisch sind und sich korrekt zu verhalten, um Unfälle zu vermeiden.

Bis heute wurden im Irak 95.000 Frauen, Männer und Kinder von den FSD-Teams geschult. Eine Präventionskampagne wird zudem in den sozialen Medien über die lokale FSD-Facebook-Seite durchgeführt.

Mine risk education-Delivery of EORE remotely via Loud Speaker
Irak

Kapazitätsaufbau

Im Jahr 2020 startete die FSD ein Projekt zur Ausbildung und zum Ausbau der irakischen Kapazitäten im Bereich der Minenräumung. FSD-Experten schulten das Personal der lokalen NGO SHO (Shareteah Humanitarian Organisation). Diese Organisation ist nun in der Lage und auch akkreditiert, alleinständig Minenräumaktionen durchzuführen.

Letztlich sollen sich internationale Akteure wieder zurückziehen, nachdem die Entminung des Iraks an die nationalen Organisationen übergeben wurde.

Capacity-building-with-the-iraqi-NGO-SHO-
Chronologie

Die FSD im Irak

Die FSD begann ihre Arbeit im Irak im Jahr 2016, als Kräfte des IS noch Teile des Landes besetzten. Dank der Unterstützung des US-Aussenministeriums, der Vereinten Nationen, der Stadt Genf und anderer Förderer konnten mehrere Entminungsteams eingesetzt werden, die meisten davon in den Regierungsbezirken Kirkuk, Erbil und Niniveveh.

Die Arbeit für die Entminer ist heikel: Sprengsätze sind in beträchtlichen Mengen vorhanden. Dadurch, dass diese von Laien gefertigt wurden beziehungsweise improvisierter Manufaktur entspringen ist es äusserst gefährlich sie zu neutralisieren.

Jeder Fund unterscheidet sich potenziell von den anderen, besonderes Geschick und Know-How sind unerlässlich. Einige enthalten beispielsweise versteckte Auslöser.

Die Umgebung im Norden des Landes stellt zusätzliche Herausforderungen für die Minenräumer und Risikoaufklärungsexperten der FSD dar. Unterkünfte und Büros, die potenziell FSD-Teams in der Nähe von Minenfeldern unterbringen könnten, sind aufgrund des Ausmasses der Zerstörung rar.

Zudem liegt die Temperatur gut die Hälfte des Jahres bei über 40 Grad, was die Böden so trocken macht, dass es schwierig ist, im Boden eingebrannte Sprengsätze freizulegen.

Auch die Sicherheitslage ist nach wie vor äusserst prekär.

Aktuelles

Neues aus dem Irak

ALLTAG IN DER MINENRÄUMUNG

📹 “Als ich mich für diesen Job beworben habe, habe ich es zunächst niemandem gesagt”, erzählt Asmaa Khalil, Leiterin des weiblichen FSD-Entminungsteams im Irak.

Building clearance-FSD

Kapazitätsaufbau

“In den letzten Jahren wurden in dem Dorf Sultan Abdullah vier Unfälle im Zusammenhang mit Explosivstoffen registriert. Eine Person wurde getötet und drei weitere verletzt. Im März 2022 sicherten Minenräumer […]

Demining operations in Iraq-FSD

🔵 Eine blaue Flagge = eine Gefahr weniger!

Seit Beginn unseres Programms im Irak haben unsere Minenräumer mehr als 18.000 solcher Flaggen aufgestellt und dadurch ebenso viele potenzielle Unfälle vorgebeugt. […]

Zentimeter für Zentimeter

Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.

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Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?

Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.

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