Ukraine
Ursprünglich im Donbass tätig, arbeitet FSD jetzt in den Provinzen Tschernihiw, Charkiw und Donetsk. Unser Personal wurde erheblich vergrössert, um die Minenräumungsaktionen im Land zu beschleunigen und auf die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung einzugehen, die vom anhaltenden Konflikt betroffen ist. Parallel dazu intensivieren wir unsere Aufklärungskampagnen für die betroffene Bevölkerungsgruppe, um Unfällen vorzubeugen.
Neue FSD-Rekruten durchlaufen eine praktische Minenräumungs-Evaluierung, vor ihrem Einsatz im Feld. (Ukraine, 2023)
Neues
600 FSD-Mitarbeiter sind aktiv, um das Land in der Ukraine von Minen und Blindgängern zu räumen
Juli 2024/ Die Kämpfe in der Ukraine haben Hunderttausende Explosivkörper wie etwa Antipersonenminen, Antifahrzeugminen oder Blindgänger hinterlassen, die beim Aufprall nicht explodiert sind. Rund ein Drittel des Landes sei kontaminiert. Diese gefährlichen Kriegsrelikte bedrohen nicht nur das Leben der Zivilbevölkerung, sondern behindern auch die humanitären Bemühungen, den Wiederaufbau sowie die Landwirtschaft.
Insgesamt sind mehr als 600 FSD-Mitarbeiter·innen in den Provinzen Tschernihiw, Charkiw und Donetsk tätig. In den kommenden Wochen wird die FSD auch in der Provinz Cherson voll einsatzfähig sein.
Das Personal ist wie folgt aufgeteilt: fünfundzwanzig Minenräumungsteams, achtzehn Untersuchungsteams und vierzehn Teams für die Aufklärung über die Gefahren von Minen und explosiven Kriegshinterlassenschaften. Spezialmaschinen werden eingesetzt, um den Boden für die Minenräumung in ländlichen Gebieten vorzubereiten, während gepanzerte Baumaschinen bei der Räumung von eingestürzten Gebäuden helfen.
Neben der Partnerschaft mit dem Welternährungsprogramm und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen finanziert die Schweiz ein gross angelegtes Projekt in der Provinz Charkiw sowie die Eröffnung einer neuen Einsatzzentrale in der Provinz Cherson. Darüber hinaus konzentriert sich die FSD auf den Einsatz neuer Technologien und die kontinuierliche Verbesserung ihrer geografischen Informationssysteme. Dies verbessert die Fähigkeiten unserer Teams und ermöglicht es uns, schnell in anderen kritischen Gebieten zu intervenieren.
Im 2023 haben unsere Räumungsteams mehr als 320,000 Quadratmeter Land gesichert, darunter landwirtschaftliche Flächen, Dorfgebiete, Städte und lebenswichtige Infrastruktur. Im gleichen Zeitraum nahmen über 142,000 Frauen, Männer und Kinder an FSD-Risikoschulungen teil und lernten, wie man Kampfmittel erkennt und wie man sich richtig verhält, um vor dieser Bedrohung sicher zu bleiben.
Seit März 2023 leistet die FSD zudem technische Unterstützung für den Staatlichen Notdienst (SESU) beim Einsatz und Betrieb von acht Räumungsmaschinen. Im Juli 2024 unterstützt die FSD zusätzlich 14 weitere Bodenaufbereitungsmaschinen des Staatlichen Notfalldienstes der Ukraine.
Ich habe einen grosse Ansammlung an Sprengstoffen in der Nähe eines Dorfes gefunden. Ich bin froh, dass wir darauf aufmerksam wurden und nicht die Kinder des Dorfes, denn auf den ersten Blick sehen die Sprengstoffe überhaupt nicht gefährlich aus.
NADIYA KUDRIAVTSEVA
Ukrainische Minenräumerin der FSD
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Der anhaltende Konflikt in der Ukraine führt dazu, dass Städte und Ackerland mit nicht explodierter Munition übersät sind. Jede Spende hilft das Land von diesen tödlichen Kriegsüberresten zu befreien.
WIE DER MINENRÄUMUNGSPROZESS BESCHLEUNIGT WERDEN KANN
Chronologie
Die FSD in der Ukraine
Das Engagement der FSD in der Ukraine geht auf Anfang 2015 im Donbass zurück. Ziel war es damals, die Zahl der zivilen Opfer so weit wie möglich zu senken, indem die Bevölkerung lernte, mit Minen und Blindgängern „zusammenzuleben“, bis alle kontaminierten Gebiete entlang der Kontaktlinie von Minen geräumt waren. 2017 begann die FSD mit einem Minenräumungsprogramm, um Sprengkörper in derselben Region zu lokalisieren und zu neutralisieren.
Ende 2019 wurde ein paralleles Projekt gestartet, um den Zugang zu Bildung in Kriegsgebieten zu verbessern. Die FSD nutzte ihre Aufklärungsbesuche in Schulen und Kindergärten entlang der Kontaktlinie, um den Bedarf zu ermitteln und wichtige Einrichtungen für Kinder zu rehabilitieren.
Mit der Intensivierung und Ausweitung der Kämpfe im ganzen Land im Jahr 2022 wurden die Aktivitäten der FSD vorübergehend auf humanitäre Nothilfe (Nahrungsmittel, Unterkünfte, Medikamente, Treibstoff, usw.) umgestellt.
Als es die Sicherheitslage erlaubte, wurden die Minenräumung und die Risikoaufklärung wieder aufgenommen.
Die FSD ist bereits in den Provinzen Tschernihiw, Charkiw und Donetsk aktiv und wird bald auch in Cherson einsatzbereit sein.
Das FSD-Programm in der Ukraine wird vom US-Aussenministerium, dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, der Glückskette sowie mehreren Schweizer Stiftungen, Kantonen, Gemeinden und privaten Spendern finanziert.
ZENTIMETER FÜR ZENTIMETER
Im Jahr 2023 wurden mehr als 140.000 Männer, Frauen und Kinder über die Gefahr von Minen und explosiven Kampfmittelrückständen in der Ukraine aufgeklärt.
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