Ukraine
Das Ukraine-Programm der FSD begann bereits 2015. Zunächst waren unsere Team in der Donbas-Region tätig. Kontinuierlich haben sie ihr Aufgabengebiet erweitert, um den humanitären Bedürfnissen gerecht zu werden. Seit August 2022 sind unsere Minenräumer in den Provinzen Tschernihiw und Charkiw damit beschäftigt, Minen und explosive Kriegsüberreste zu lokalisieren und zu beseitigen. Parallel hierzu wird unsere Kampagne für Risikoaufklärung stetig ausgeweitet, um den Menschen, die in kontaminierten Gebieten leben, sicheres Verhalten beizubringen und so Unfälle zu vermeiden.

Diese Minenräumer begutachten ein Feld in der Oblast Tschernihiw (Ukraine, 2022)
Neues
Rund einhundert FSD-Mitarbeiter sind in den Provinzen Tschernihiw und Charkiw im Einsatz.
Dezember 2022 / Der anhaltende Konflikt in der Ukraine hat Hunderttausende von Antipersonenminen, Antifahrzeugminen und nicht explodierter oder zurückgelassener Munition hinterlassen. Nach Angaben der ukrainischen Behörden ist fast ein Drittel des Landes kontaminiert. Diese gefährlichen Überbleibsel des Krieges bedrohen nicht nur das Leben der Zivilbevölkerung, sondern erschwert auch humanitäre Bemühungen und hindert Landwirte daran, ihre Felder zu bewirtschaften.
Als Reaktion auf die akute Krise richtete die FSD einen neuen Stützpunkt in Tschernihiw ein und verdoppelte ihre Kapazität. 42 neue Minenräumer wurden aus der örtlichen Zivilbevölkerung rekrutiert und von unseren Experten ausgebildet.
Im November 2022 erlaubte es die Sicherheitslage der FSD, mehrere Teams nach Isjum in der Oblast Charkiw zu senden, eine Stadt, die sechs Monate lang besetzt war und stark mit Sprengkörpern übersät wurde. Hunderte von Explosivkörper wurden bereits von unseren Teams aufgespürt und unschädlich gemacht.
Bis heute verfügt die FSD über insgesamt acht spezialisierte Teams für die Räumung von Kampfplätzen, drei Teams für die mechanische Räumung, drei Teams für nichttechnische Voruntersuchungen und vier Teams für die Risikoaufklärung.
Unsere Teams für Voruntersuchungen bewerten das Ausmaß der kontaminierten Gebiete und kartieren diese. Diese Teams konsultieren Ortsansässige und versuchen alle verfügbaren Quellen heranzuziehen, um eine bestmögliche Priorisierung der zu räumenden Gebiete zu ermöglichen.
Kampagnen zur Aufklärung über die Risiken von Kampfmitteln sind unerlässlich, um der Zivilbevölkerung zu helfen, angesichts dieser ständigen Bedrohung in relativer Sicherheit zu leben. Diese Kampagnen werden durch persönliche Gespräche in den lokalen Gemeinden und online über soziale Netzwerke durchgeführt, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen.
In Isjum haben die Kämpfe den Großteil der zivilen Infrastruktur zerstört. Hier finden wir jeden Tag Hunderte von Kampfmitteln.
Olexandr Marchenko
Ukrainischer Minenräumer der FSD

Aktuelles
Neues aus dem Feld

Helfen Sie uns Unfällen vorzubeugen
Der anhaltende Konflikt in der Ukraine führt dazu, dass Städte und Ackerland mit nicht explodierter Munition übersät sind. Jede Spende hilft das Land von diesen tödlichen Kriegsüberresten zu befreien.
Unsere Teams in Tschernihiw
CNN-Reporter begleiteten ein FSD-Team bei der Beseitigung von Minen und gefährlichen Blindgängern in Tschernihiw.

Räumung eines explodierten Munitionlagers
Es ist nun an der Zeit, mit den Aufräumarbeiten zu beginnen. Jahidne liegt zwei Stunden nördlich von Kiew und wurde während des Konflikts als “Dorf der Märtyrer” bekannt. […]
Chronologie
Die FSD in der Ukraine
Das Engagement der FSD in der Ukraine geht auf Anfang 2015 in der Region Donbas zurück. Ziel war es, die Zahl der zivilen Opfer zu minimieren, indem den Menschen beigebracht wurde, wie sie “in relativer Sicherheit” mit Minen und Blindgängern leben können, bis alle kontaminierten Gebiete geräumt sind.
2017 startete die FSD zusätzlich ein Programm, um Minen und nicht explodierte Kampfmittel zu lokalisieren und zu zerstören. Fast 5 Millionen Quadratmeter Land wurden bis heute geprüft und geräumt.
Ende 2019 wurde ein weiteres Projekt in die Wege geleitet, das den Zugang zu Bildung in den Kriegsgebieten stärken soll. Bei Besuchen von Schulen und Kindergärten im Rahmen der Sensibilisierungskampagnen wurden die FSD-Mitarbeiter auf das Ausmass der Zerstörungen aufmerksam.
Mit Hilfe einer Spendenkampagne konnte die FSD eine Bedarfsanalyse in Schulen entlang der Frontlinie durchführen, woraufhin beschädigte Gebäude saniert und wieder aufgebaut wurden.
Im Jahr 2022, als sich die Kämpfe intensivierten und auf das ganze Land ausweiteten, wurden die FSD-Aktivitäten auf Nothilfemassnahmen begrenzt, um die Dringensten Bedürfnisse der Bevölkerung decken zu können. Aktivitäten zur Minenräumung und Risikoaufklärung wurden daraufhin in die Regierungsbezirke Tschernihiw und Charkiw verlegt.
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.
Der FSD Newsletter
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Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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