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Kolumbien

In Kolumbien berät die FSD die nationale Anti-Minen-Organisation bei der Entwicklung und Umsetzung einer effektiven Antiminenstrategie. Des Weiteren wird ein Projekt zur sozioökonomischen Wiedereingliederung von Minenopfern durchgeführt. 

Raising awareness of humanitarian mine action by FSD in Colombia

Training unter der Leitung der FSD während dem Tag der Minenbekämpfung in Kolumbien. (Kolumbien, 2022)

Kolumbien

Kontext

Fast sechs Jahrzehnte Bürgerkrieg haben Kolumbien mit selbstgebauten Sprengsätzen und Blindgängern kontaminiert. 

Im Rahmen von Friedensverhandlungen, schlossen die Regierung und die bewaffnete Gruppe FARC 2015 ein Friedensabkommen, das Bestimmungen zur Minenräumung des Landes enthält. 

Bedeutende Mittel wurden folglich zur Verfügung gestellt und mehrere Tausend Minenräumer·innen auf kolumbianischem Boden eingesetzt. Das nationale Ziel ist die komplette Sicherstellung des Landes bis 2025. 

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen noch viele Herausforderungen bewältigt werden, insbesondere im Zusammenhang mit der Topografie und der Vegetation, sowie mit der anhaltenden Unsicherheit. 

Im Juli, nach den nationalen Wahlen, wurde ein Team bei der kolumbianischen Minenräumbehörde eingesetzt, bis 2023 eine neue Regierung gewählt wird. 

Selbstgebaute Sprengkörper werden immer noch von einigen bewaffneten Gruppen verwendet, um ihre Plantagen zu schützen. Im Jahr 2020 wurden im Land 167 Opfer von Minen und anderen explosiven Kriegshinterlassenschaften ezählt. 

Was mich motiviert, ist zu wissen, dass ich die Zahl der Minenopfer verringern und ihre Lebensbedingungen verbessern kann. 

Salomé Valencia

FSD Datenbanksystem Technischer Beraterin

Salomé Valencia
Kolumbien

Kapazitätsaufbau

Seit 2016 begleitet ein Team von FSD-Experten die kolumbianische Antiminenbehörde Descontamina Colombia in verschiedenen technischen Bereichen. 

Diese Unterstützung umfasst die Beratung zur Freigabe von Flächen, zur Priorisierung bei der Minenräumung, zu technischen Standards und Verfahrensweisen, zum Informationsmanagement und zum Umweltschutz in den Nationalparks Kolumbiens. 

Meeting between Colombian Mine Action Authority and FSD
Kolumbien

Opferhilfe 

In Zusammenarbeit mit der Stelle für Minenopfer der kolumbianischen Regierung und der lokalen NGO SEREZA hat die FSD ein Projekt zur sozioökonomischen Wiedereingliederung von Überlebenden von Minenunfällen ins Leben gerufen. Durch die Anlage städtischer Gemüsegärten sollen die Betroffenen wieder zu ihrem sozialen Umfeld beitragen können. 

Die FSD stellt hierfür die notwendige Ausrüstung zur Verfügung, hilft bei der Installation von hydroponischen Anlagen auf den Balkonen der Begünstigten und schult sie im Anbau verschiedener Gemüsearten und Kräuter, die sie dann auf Märkten und an Restaurants verkaufen können. 

Video Minenopferhilfe Kolumbien2
Chronologie

Die FSD in Kolumbien

Die Sicherstellung kontaminierter Gebiete ist in Kolumbien aufgrund der komplexen politischen Geschichte und des Konflikts von hoher Bedeutung. Ein wichtiger Teil dieses Prozesses ist die Räumung des Landes von Minen und explosiven Überresten. 

Seit 2016 stellt die FSD Expertinnen und Experten mit speziellen technischen Fertigkeiten zur Verfügung: Kartografie, Informationsmanagement, Logistik, Kampfmittelräumung, Entschärfung von Sprengkörpern, Lokalisierung mit Hilfe von Hunden und mechanische Minenräumung. 

Das FSD-Team unterstützt Descontamina Colombia auch bei der Entwicklung nationaler Standards, die den internationalen Standards entsprechen und an den kolumbianischen Kontext angepasst sind. 

Ausserdem trägt die FSD dazu bei, den Amazonas-Regenwald vor den schädlichen Auswirkungen der Minenräumung zu schützen. 2017 war die Organisation an der Ausarbeitung und Verabschiedung eines Gesetzes beteiligt, das die Umweltauswirkungen der humanitären Minenräumung, insbesondere in Naturparks, reduzieren soll. 

Im Jahr 2022 hat die FSD die kolumbianischen Standards für die Landrückgabe überarbeitet und die Minenräumer·innen in deren Umsetzung vor Ort geschult. Parallel dazu berieten unsere Experten fortlaufend über die Umweltauswirkungen der Minenräumung und die Überwachung der Minenräumungsaktivitäten durch die nationalen Behörden. 

Die Zahl der Minenopfer in Kolumbien ist weiterhin sehr hoch. Die Überlebenden sind in den meisten Fällen arbeitslos, sozial abgeschottet und werden von der Gesellschaft oftmals als Belastung wahrgenommen. Um dies zu ändern, hat die FSD im Jahr 2022 ein Projekt zur sozioökonomischen Wiedereingliederung gestartet. Dies wurde in Koordination mit der Opfereinheit der kolumbianischen Regierung und der lokalen NGO SEREZA durchgeführt. 
 

Das FSD-Projekt zum Kapazitätsaufbau in Kolumbien wird vom US-Aussenministerium unterstützt; das Projekt zur Minenopferhilfe wird von privaten Spendern und Stiftungen finanziert. 

Aktuelles

Neues aus Kolumbien

Raising awareness of humanitarian mine action by FSD in Colombia

PARTNERSCHAFTEN FÜR MINENOPFER

Unser Projekt zur Unterstützung von Minenopfern ist immer auf der Suche nach neuen Partnerschaften! Erfahren Sie mehr über die Erwerbsmöglichkeiten, die lokale Gemeinschaften Minenopfern bieten.]

lettuce and cabbage growing for mine survivors in Colombia

UNTERSTÜTZEN SIE MINENOPFER 🥬

Möchten Sie Minenopfern helfen, wieder eine Tätigkeit auszuüben? Fördern Sie unser Projekt zur Unterstützung Betroffener durch urbanen Gemüseanbau mit einer Spende auf ‘There for you’.

Jair-Colombia-DE-R

DAS NEUE LEBEN VON JAIR, ÜBERLEBENDER EINES MINENUNFALLS

Erfahren Sie, wie Jair eine nachhaltige einkommensschaffende Tätigkeit aufnehmen konnte, die mit seiner Behinderung vereinbar ist. Die FSD hilft bei der Einrichtung von städtischen Gemüsegärten, um die sozioökonomische Wiedereingliederung von Minenopfern in Kolumbien zu ermöglichen.

Zentimeter für Zentimeter

Im Jahr 2022 wurden in Kolumbien mehr als 120 Opfer von Landminen und anderen nicht explodierten Kampfmitteln registriert. 

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Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?

Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.

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An FSD deminer in blue protective vest and visors conducts manual landmine clearance at Khamadoni