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Kolumbien

In Kolumbien berät die FSD die nationale Antiminenbehörde OACP bei der Umsetzung einer effektiven Strategie im Kampf gegen Sprengkörper. Ein Projekt zur sozioökonomischen Reintegration von Minenopfern durch das Anlegen von urbanen Gemüsegärten wird ebenfalls durchgeführt.

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FSD-Experten unterstützen die kolumbianische Regierung mit Minenspürhunden (Kolumbien, 2019).

Kolumbien

Situation

Fast sechs Jahrzehnte Bürgerkrieg zwischen Guerillas, Paramilitärs und Regierungstruppen haben dazu geführt, dass Kolumbien mit Landminen und nicht explodierten Sprengkörpern übersät ist.

Im Jahr 2015 erzielten die Regierung und die bewaffnete Gruppierung FARC im Rahmen der Friedensverhandlungen ein Waffenstillstandsabkommen; welches gleichzeitig zur nationalen Strategie zur Räumung von Landminen beitrug.

Seitdem wurden erhebliche Anstrengungen unternommen und mehrere tausend Minenräumerinnen und Minenräumer eingesetzt, was zu beachtlichen Fortschritten führte. Ziel ist es nun, dass das Land bis 2025 vollständig minenfrei ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen noch viele Herausforderungen bewältigt werden, insbesondere in Bezug auf die Topografie und die Vegetation in kontaminierten Gebieten aber auch aufgrund der anhaltenden Unsicherheit.

Improvisierte Sprengsätze werden noch immer von den verbleibenden bewaffneten Gruppen zum Schutz der Kokaplantagen eingesetzt. Im Jahr 2020 gab es 167 Minenopfer.

Wir haben mit den lokalen Behörden an einer Verordnung gearbeitet, die die  Auswirkungen von Minenräumaktionen auf die Umwelt eindämmen soll.

sandra Sguerra

FSD-Umweltberaterin in Kolumbien

Sandra - Colombia
Kolumbien

Kapazitätsaufbau

Seit 2016 schult ein Team von FSD-Experten die kolumbianische Antiminenbehörde in verschiedenen technischen Bereichen.

Dazu gehört die Beratung zum Prozess der Landfreigabe, zur Priorisierung bei der Räumung, zu technischen Standards und Verfahren, zum Informationsmanagement und zum Schutz der Umwelt in den kolumbianischen Nationalparks.

Capacity building of local authorities, Colombia.
Kolumbien

Minenopferhilfe

Im Jahr 2022 hat die FSD ein Projekt zur sozioökonomischen Reintegration von Minenopfern durch das Anlegen von urbanen Gemüsegärten ins Leben gerufen.

FSD stellt die notwendige Ausrüstung zur Verfügung, begleitet die Installation von hydroponischen Strukturen auf den Balkonen der Betroffenen und schult sie im Anbau verschiedener Gemüse und Kräuter, die sie dann auf Märkten und an Restaurants in der Umgebung verkaufen können. 

Video Minenopferhilfe Kolumbien2
Chronologie

Die FSD in Kolumbien

Angesichts der komplexen politischen und konfliktreichen Geschichte Kolumbiens ist die Bedeutung der Minenräumung immens. Ein grosser Teil dieses Prozesses besteht darin, das Land von Landminen und anderen explosiven Gefahren zu befreien. Die FSD berät die kolumbianische Minenräumbehörde OACP-Descontamina Colombia fachlich.

Seit 2016 stellt die FSD Experten zur Verfügung, die die kolumbianische Minenräumungsbehörde beraten und betreuen. Sie sind spezialisiert in den Bereichen Kampfmittelbeseitigung, Umgang mit Minenspürhunden, mechanische Räumung sowie Informationsmanagement und Kartierung.

Das Team der FSD liefert darüber hinaus wichtige Anregungen und Ratschläge für die Entwicklung nationaler Standards, um den Austausch und die Zusammenarbeit internationaler und kolumbianischer Minenräumteams zu harmonieren.

Nicht zuletzt hilft die FSD auch den Amazonas-Regenwald vor den schädlichen Auswirkungen der Minenräumung zu schützen. Sie trug zur Entwicklung und Verabschiedung eines Gesetzes im Jahr 2017 bei, das darauf abzielt, die Umweltauswirkungen der humanitären Minenräumung, insbesondere in Naturparks, zu reduzieren.

Die Zahl der Minenopfer in Kolumbien ist nach wie vor hoch. Neben Verstümmelungen, Amputationen, wiederholten Operationen und Rehabilitationsmaßnahmen sind die Überlebenden oft arbeitslos, isoliert und werden von der Gesellschaft als Bürde angesehen. Um Abhilfe zu schaffen, hat die FSD ein Projekt zur sozioökonomischen Reintegration in Form von städtischen Gemüsegärten gestartet. Diese Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit mit der Opfereinheit der kolumbianischen Regierung und der lokalen NRO SEREZA durchgeführt.

Aktuelles

Neues aus Kolumbien

Humanitarian-Mine-Action-Awareness-Day

Aufbau von Kapazitäten

Programmleiterin Angela de Santis schult Mitglieder der OACP (Descontamina Colombia), der kolumbianischen Behörde für Minenräumung. […]

Colombie,-118-formations-dispensées

Salat und Kohl helfen den Überlebenden von Minenunfällen

In Kolumbien ist die Zahl der Minenopfer sehr hoch. Um ihre sozioökonomische Reintegration zu unterstützen, hat die FSD ein Projekt für urbane Gemüsegärten ins Leben gerufen.

Minenräumung & Umweltschutz

Minenräumung im Amazonas: Wie lässt sich die Artenvielfalt erhalten?
Interview mit Sandra Sguerra, Umweltberaterin für die FSD in Kolumbien.

Zentimeter für Zentimeter

Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.

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Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.

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