Philippinen
Die FSD tritt in den Philippinen als Vermittler zwischen verschiedenen Interessensgruppen auf und ist somit in der Lage die lokale Bevölkerung über die Gefahren von Kampfmitteln aufzuklären, wie auch den laufenden Friedensprozess zu unterstützen.

Eine FSD-Mitarbeiterin und ein Freiwilliger durchqueren ein Wattgebiet, um in einem naheliegenden Dorf über Risiken aufzuklären. Nur bei Ebbe ist es möglich, diese Region zu Fuss zu erreichen. (Philippinen, 2021)
Philippinen
Situation
Die Insel Mindanao im Süden der Philippinen ist seit Jahrzehnten Schauplatz von Konflikten zwischen verschiedenen Rebellengruppen und der philippinischen Regierung. Jede Konfliktphase hat Explosivkörper hinterlassen, die das Leben der Bewohner der Region stetig in Gefahr bringt.
Mehrere Friedensabkommen zwischen den Rebellengruppen und der Regierung ebneten den Weg der Region hin zur Autonomie.
Im Jahr 2019 hat der muslimische Teil der Insel Mindanao nach mehr als 50 Jahren Konflikt und einem Referendum seine Autonomie erhalten. Offiziell: Autonome Region Bangsamoro im muslimischen Mindanao (BARMM).
Unfälle im Zusammenhang mit improvisierten Sprengsätzen (IEDs) stellen in der BARMM ein vehementes Problem dar. Fast alle IEDs wurden aus dem Material zurückgelassener Sprengkörper hergestellt. Sie werden oft an viel genutzten Wegen, auf Agrarflächen, oder sogar in der Nähe von Gemeinschaftseinrichtungen wie auch Schulen platziert.
Dies hat die FSD ermutigt, ein Programm zu entwickeln, das alle involvierten Parteien miteinbezieht, um das kollektive Vertrauen wiederherzustellen.
Es wurde uns berichtet, dass ein neunjähriges Kind eine Mörsergranate in der Nähe eines Teichs fand und sie mit nach Hause nahm, um damit zu spielen.
Merlene Usman-Degay
Gemeinschaftsbeauftragte für die FSD

Chronologie
Die FSD auf den Philippinen
Im Jahr 2005 begann die FSD ihre Arbeit in Mindanao, um den Friedensprozess zu unterstützen, indem sie der philippinischen Regierung und der Moro Islamic Liberation Front (MILF) technisches Fachwissen zur Verfügung stellte.
In Partnerschaft mit der lokalen NGO „Philippines Campaign to Ban Landmines“ schlug die FSD im Jahr 2007 die Entwicklung eines Aktionsplans vor, um die Sicherheit der Bevölkerung zu erhöhen, den Wiederaufbau zu unterstützen und Vertrauen in den Friedensprozess zu schaffen. Im Jahr 2010 unterzeichneten die philippinische Regierung und die MILF ein Friedensabkommen, um die Umsetzung des Projekts zu unterstützen. 2012 begann die FSD schliesslich mit der Minenräumung auf Mindanao.
Aktuelles
Neues aus den Philippinen
FRIEDENSFÖRDERUNG & MINENRÄUMUNG
Auf den Philippinen beseitigt die FSD France Kriegsüberreste, die aus dem 2. Weltkrieg stammen und auch 77 Jahre später noch immer Opfer fordern. Dieser Kurzfilm verdeutlicht, wie eng Minenräumung und friedensfördernde Prozesse miteinander verknüpft sein können.

UXO ➡️ IED
Bewaffnete Gruppierungen sammeln auf der Insel Mindanao nicht explodierte Kampfmittel, wie etwa diese Überreste von Mörsergranaten, um später daraus selbstgebaute Sprengsätze (IEDs) herzustellen. […]

Ehrenamtlich für die FSD
Joselito Remedios, 54, ist Pfarrer und Ausbilder für Sprengstoffkunde. Seit einem Jahr ist er Mitglied des Freiwilligenteams der Fondation suisse de déminage (FSD) auf den Philippinen.
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2022 untersuchten unsere Teams mehr als 620 Dörfer, die unter Verdacht standen, mit Blindgängern oder improvisierten Sprengsätzen kontaminiert zu sein.
Der FSD Newsletter
Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?
Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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