Afghanistan
Die FSD ist seit 2001 vor Ort und in den Bereichen Minenräumung, Risikoaufklärung und Minenopferhilfe tätig.

Rahmi Ali, Überlebender eines Minenunfalls, hat durch die FSD eine Tätigkeit gefunden, die mit seiner Einschränkung vereinbar ist: die Bienenzucht (Afghanistan, 2018).
Afghanistan
Situation
Afghanistan ist eines der am stärksten durch Minen und Kriegsmaterial kontaminierten Länder der Erde – das traurige Erbe von fast vier Jahrzehnten bewaffneter Konflikte.
15 % des kontaminierten Gebiets liegen in der Region Badakhshan, im Nordosten des Landes. Viele Unfälle ereignen sich in diesem Gebiet, das durch eine Gebirgskette vom Rest des Landes isoliert ist. Daher kommen Hilfsgüter und internationale Hilfe hier nur schwer an.
Das grösste Problem stellen sogenannte «Butterfly»-Minen dar: Diese wurden von sowjetischen Hubschraubern während der Kämpfe gegen die Mudschaheddin in den 80er Jahren abgeworfen. Es wird angenommen, dass sich landesweit noch mehr als eine Million Stück befinden.
Einige Kinder müssen verminte Gebiete durchqueren, um zur Schule zu gelangen.
Said Omar
Schuldirektor

Chronologie
Die FSD in Afghanistan
Im Jahr 2001 beteiligte sich die FSD an der Entminung der Provinz Kandahar im Südosten des Landes im Auftrag des Welternährungsprogramms.
Etwa zehn Jahre später nutzte die FSD ihre Präsenz und Nähe im benachbarten Tadschikistan, um mit der Dekontamination der afghanischen Grenzregion Badakhshan zu beginnen.
Diese Region mit ihren strengen Wintern und starken Schneefällen ist durch eine Gebirgskette vom übrigen Afghanistan abgeschnitten. Seit mehr als 20 Jahren führt die FSD ihre Operationen in den Regionen von einem Stützpunkt auf tadschikischem Gebiet, in Qal’ai Khumb, aus durch.
Jahr für Jahr stellen die FSD-Teams bei ihren Begegnungen mit den lokalen Gemeinschaften fest, dass sich viele Minenopfer in einer katastrophalen sozioökonomischen Lage befinden und keine Hilfe erhalten. Nach einem Spendenaufruf wurde 2019 ein Programm zur Unterstützung dieser Menschen ins Leben gerufen.
Im Jahr 2022 wurde in Kundus eine Einsatzbasis eingerichtet, die den Einsatz von Entminungsteams in dieser Region und in der Nachbarprovinz Balkh ermöglicht.
Die Aktivitäten der FSD in Afghanistan werden mit Unterstützung des US-Aussenministeriums, der PATRIP Foundation und anderer privater Förderer durchgeführt.
Aktuelles
Neues aus Afghanistan

Minenopferhilfe
Taj Mir, in der Mitte des Bildes, wurde im Jahr 2000 in einem Dorf in der Nähe von Kunduz, Afghanistan durch eine Landminenexplosion verletzt. Er ist Lehrer und leidet seither unter anhaltenden Schmerzen und kann sich nur schwer bewegen. […]

1106 Minen geräumt
Im Jahr 2021 haben unsere Entminer mehr als tausend Antipersonenminen in Badakhshan geräumt. Dennoch gibt es immer noch viele kontaminierte Gebiete, in denen die Menschen mit diesen gefährlichen Explosivstoffen leben müssen […]

zeitaufwendiger Prozess
Nach internationalen Standards muss ein Minenräumer jedes Signal bis zu einer Tiefe von 13 Zentimetern prüfen. Dieser afghanische Minenräumer arbeitet in einem Boden mit hohem Metallgehalt, der den Einsatz des Detektors unmöglich macht. […]
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2021 haben unsere Minenräumer 8,5 km² geräumt, eine Fläche, die der halben Stadt Genf entspricht. Diese Arbeit erfordert trotz der harten Arbeitsbedingungen ständigen Fokus.
Der FSD Newsletter
Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?
Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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