Afghanistan
Die FSD ist seit über 20 Jahren in Afghanistan tätig. Die Organisation beschäftigt seither mehrere Teams, die in der Räumung tätig sind, Kampagnen für Risikoprävention durchführen und Minenopfern helfen.

In der abgelegenen Provinz Badakhshan zeigen FSD-Teams der Bevölkerung, woran man gefährliche Sprengkörper erkennt, um Unfällen vorzubeugen. (Afghanistan, 2022)
Afghanistan
Kontext
Afghanistan ist eines der am stärksten mit Minen und explosiven Kampfmittelrückständen kontaminierten Länder der Welt. Bewaffnete Konflikte wüteten hier fast vier Jahrzehnte und hinterliessen ein verhängnisvolles Erbe.
Die FSD ist in der abgelegenen Provinz Badakhshan tätig. 15% des im Nordosten gelegenen Gebiets sind kontaminiert, weswegen sich auch noch heute zahlreiche Unfälle ereignen. Die Region ist durch eine Bergkette vom restlichen Teil Afghanistans isoliert und daher für Rettungskräfte und internationale Hilfe äusserst schwer zu erreichen.
« Schmetterlingsminen » sind häufig der Grund für Unfälle in diesem Zusammenhang.
Dabei handelt es sich um kleine Plastiksprengkörper, die in den 80er Jahren von sowjetischen Helikoptern während der Kämpfe gegen die Mudschaheddin abgeworfen wurden. Schätzungen zufolge gibt es noch über eine Million dieser Minen im Land gibt.
Seit der Machtübernahme durch die Taliban im Jahr 2021 wurden die humanitären Massnahmen der FSD in Afghanistan immer wieder durch Probleme bei finanziellen Transkationen, Komplikationen durch Grenzschliessungen und dem Verbot von Aufklärungsveranstaltungen für Frauen (und Mädchen über 12 Jahre) eingeschränkt.
Einige Kinder müssen verminte Gebiete durchqueren, um zur Schule zu gelangen.
Said Omar
Schuldirektor

Chronologie
Die FSD in Afghanistan
Im Jahr 2001 beteiligte sich die FSD – auf Antrag des Welternährungsprogramms und des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten – an der Minenräumung in der Provinz Kandahar im Südosten des Landes.
Rund zehn Jahre später wurde ein zweites Projekt zur Minenräumung und Aufklärung über die Minengefahr in der abgelegenen Provinz Badakhshan im Nordosten des Landes an der Grenze zu Tadschikistan durchgeführt.
Aufgrund der Einschränkungen durch Covid-19 und des Regierungswechsels im Jahr 2021 mussten einige Änderungen vorgenommen werden. In Kunduz wurde eine neue Operationsbasis eingerichtet, die den Einsatz zusätzlicher Minenräumungsteams in der Region und in der benachbarten Provinz Balkh ermöglicht.
Bei ihren Begegnungen mit den lokalen Gemeinschaften im Laufe der Jahre trafen die FSD-Teams auf zahlreiche Minenopfer, die sich in einer katastrophalen wirtschaftlichen und sozialen Lage befanden und keinerlei Unterstützung erhielten. Nach einem Aufruf zu privaten Spenden wurde 2019 ein Unterstützungsprogramm eingerichtet. Dies erwies sich als entscheidend für die Zukunft der humanitären Arbeit der FSD in Afghanistan, als nach dem Regierungswechsel im Jahr 2021 mehrere wichtige Förderer ihre Finanzierung einstellten.
Die FSD führt ihre Aktivitäten in Afghanistan mit der Unterstützung des US-Ausenministeriums, PATRIP, GGL Österreich und anderen privaten Spendern durch.
Aktuelles
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