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Kolumbien

In Kolumbien unterstützt die FSD die sozioökonomische Wiedereingliederung von Minenopfern durch städtische Gemüsegärten.

Raising awareness of humanitarian mine action by FSD in Colombia

Die FSD unterstützt Konfliktopfer durch die Bereitstellung von urbanen Gemüsegärten. (Kolumbien, 2023)

Kolumbien

Kontext

Fast sechs Jahrzehnte Bürgerkrieg hinterlassen Kolumbien übersät mit selbstgebauten Minen und Blindgänger.

Das Friedensabkommen zwischen der Regierung und der bewaffneten Rebellengruppe FARC von 2016 ebnete den Weg für eine nationale Minenräumstrategie. Seither wurden erhebliche Anstrengungen unternommen und mehrere tausend Minenräumer·innen im ganzen Land eingesetzt.  

Kolumbien ist nun bereit, die volle Verantwortung für seine Minenräumstrategie zu übernehmen, doch die Herausforderungen bleiben gross: schwieriges Gelände, dichte Vegetation und das Wiederaufflammen des bewaffneten Konflikts, das weiterhin zu neuer Kontamination führt und den Zugang zu den betroffenen Gebieten einschränkt. 

Mehr als acht Millionen Kolumbianer·innen sind aufgrund der Gewalt noch immer auf der Flucht, und Tausende von Minenopfern stehen vor grossen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Präsenz von explosiven Kriegsmunitionsrückständen behindert weiterhin den Zugang zu landwirtschaftlich nutzbaren Flächen und grundlegenden Dienstleistungen, was die Armut verschärft und die Möglichkeiten der betroffenen Gemeinschaften einschränkt.  

Familien, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind, und Minenopfer wie wir haben oft Schwierigkeiten, auf dem Feld zu arbeiten, vor allem in der Landwirtschaft.

Jair Riviera

Begünstigter des FSD-Minenopferhilfeprogramms

Salomé Valencia
Kolumbien

Opferhilfe

In Zusammenarbeit mit der kolumbianischen Opfereinheit unterstützt die FSD die sozioökonomische Wiedereingliederung von Minen- und Konfliktopfern durch städtische Gemüsegärten. Das Projekt stellt Ausrüstung zur Verfügung, installiert Hydrokultursysteme und schult die Teilnehmenden im Anbau von Gemüse und Kräutern, die auf lokalen Märkten und in Restaurants verkauft werden können. 

 Das Projekt, das ursprünglich auf die Unterstützung einzelner Minen- und Konfliktopfer ausgerichtet war, wurde 2023 auf einen gemeinschaftsorientierten Ansatz umgestellt, um mehr Begünstigte zu erreichen und die Wirkung zu erhöhen. In den offiziellen Zentren der Opfereinheit werden Gärten angelegt, die die bestehenden Hilfsangebote ergänzen. Im Jahr 2024 haben mehr als 290 Konfliktopfer und ihre Familien von der Initiative profitiert. Sie erwarben praktische Fähigkeiten und verbesserten ihren Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln und Einkommensmöglichkeiten. 

Video Minenopferhilfe Kolumbien2
Chronologie

Die FSD in Kolumbien

Angesichts der Komplexität der politischen Geschichte und des Konflikts Kolumbiens ist die Frage der Landrückgabe von grösster Bedeutung. Ein grosser Teil dieses Prozesses besteht darin, das Land von Minen und explosiven Überresten zu räumen. 

Im Jahr 2016 begann FSD mit der Bereitstellung technischer Expert·innen zur Beratung und Betreuung der kolumbianischen nationalen Minenräumungsbehörde. Unsere Expert·innen sind spezialisiert auf: Kartierung, Informationsmanagement, Minenräumstrategie, Kampfmittelbeseitigung, Minenräumung mit Hunden und mechanische Minenräumung. 

Das FSD-Team unterstützt die nationale Behörde (OCCP-AICMA) auch bei der Entwicklung nationaler Standards, die internationalen Standards entsprechen und an den kolumbianischen Kontext angepasst sind.

Die FSD hat auch dazu beigetragen, den Amazonas-Regenwald vor den schädlichen Auswirkungen der Minenräumung zu schützen. Die Organisation war 2017 an der Entwicklung und Verabschiedung eines Gesetzes beteiligt, das darauf abzielt, die Umweltauswirkungen humanitärer Minenräumaktionen zu verringern, wenn diese in geschützten Umweltzonen, insbesondere in Naturparks, durchgeführt werden.

Im Jahr 2023 war die kolumbianische nationale Behörde bereit, die Minenräumungsmassnahmen zu übernehmen, und die FSD konnte das Projekt zum Kapazitätsaufbau erfolgreich abschliessen.

Die Anzahl Minenopfer in Kolumbien seit 1990 bleibt mit mehr als 12’450 sehr hoch. Die Überlebenden sind mehrheitlich arbeitslos, isoliert und werden von der Gesellschaft gelegentlich als Last empfunden. Um dieses Problem anzugehen, startete die FSD im Jahr 2022 in Abstimmung mit der Opfereinheit der kolumbianischen Regierung ein Projekt zur sozioökonomischen Wiedereingliederung, das sich auf die Unterstützung von vertriebenen Minen- und Konfliktopfern in Bogotá konzentriert.

Fünf Opferhilfezentren in Bogotá, darunter die Zentren Suba und Patio Bonito sowie das Zentrum Lourdes, das afrokolumbianische Konfliktopfer unterstützt, verfügen nun über Hydrokulturgärten. 

Das Minen- und Konflikthilfeprojekt der FSD in Kolumbien wird von privaten Spendern und Stiftungen finanziert.

Aktuelles

Neues aus Kolumbien

Raising awareness of humanitarian mine action by FSD in Colombia

PARTNERSCHAFTEN FÜR MINENOPFER

Unser Projekt zur Unterstützung von Minenopfern ist immer auf der Suche nach neuen Partnerschaften! Erfahren Sie mehr über die Erwerbsmöglichkeiten, die lokale Gemeinschaften Minenopfern bieten.

FSD assistance project for mine and conflict victims in Colombia

Urbane Gärten in Bogotá 🌻

Um Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien zu unterstützen, stellen unsere Teams in mehreren Aufnahmezentren der Hauptstadt hydroponische Gärten zu Verfügung. Diese Initiative bietet Möglichkeiten zur Wiedereingliederung und geht gleichzeitig das Problem der Nahrungsmittelunsicherheit an.
Jair-Colombia-DE-R

DAS NEUE LEBEN VON JAIR, ÜBERLEBENDER EINES MINENUNFALLS

Erfahren Sie, wie Jair eine nachhaltige einkommensschaffende Tätigkeit aufnehmen konnte, die mit seiner Behinderung vereinbar ist. Die FSD hilft bei der Einrichtung von städtischen Gemüsegärten, um die sozioökonomische Wiedereingliederung von Minenopfern in Kolumbien zu ermöglichen.

FÜR EINE SICHERERE WELT

Felder, die einst mit Kriegsüberresten übersät waren, liefern heute Nahrung, Kinder können ohne Angst spielen und Gemeinschaften werden wieder aufgebaut – erfahren Sie mehr über unsere Arbeit.

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An FSD deminer in blue protective vest and visors conducts manual landmine clearance at Khamadoni