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Philippinen

Indem die FSD der Bedrohung durch explosive Kampfmittel durch Räumung, Risikoaufklärung und lokale Partnerschaften begegnet, fördert sie sicherere Gemeinschaften, stärkt die Widerstandsfähigkeit und unterstützt die langfristige Stabilität in den Konfliktgebieten Mindanaos. 

FSD staff and a volunteer traversing tidal flats to get give a risk education session to a nearby village in Barangay division

Eine FSD-Mitarbeiterin erklärt Kindern, wie sie gefährliche Objekte erkennen und sich schützen können, wenn sie mit ihnen konfrontiert sind. (Philippinen, 2023)

Philippinen

Kontext

Auf der Insel Mindanao im Süden der Philippinen kam es jahrzehntelang zu Konflikten zwischen verschiedenen Rebellengruppen und der philippinischen Regierung. Jeder Konflikt hinterliess nicht explodierte oder zurückgelassene Munition und gefährdete das Leben der Bewohner·innen der Region.

Nach mehreren Friedensabkommen zwischen den wichtigsten Rebellengruppen und der Regierung hat sich die Entwicklung der Region in Richtung Autonomie beschleunigt.

Nach mehr als 50 Jahren Konflikt und nach einem Referendum erlangte der muslimische Teil der Insel Mindanao im Jahr 2019 Autonomie und wurde offiziell zur Autonomen Region Bangsamoro im muslimischen Mindanao (BARMM).

Das wachsende Problem der improvisierten Sprengkörper (IED) in der BARMM ist auf nicht geräumte Blindgänger zurückzuführen, da es sich bei fast allen Vorfällen mit IED in jüngster Zeit um wiederverwendete Blindgänger handelte.  

Diese Sprengkörper werden oft an stark frequentierten Orten wie Schulen, Strassen und Marktplätzen versteckt und stellen eine grosse Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. 

Die meisten Opfer sind Kinder, weil sie die Risiken und Gefahren von Blindgängern nicht kennen.

Naila Edzra

Nicht-technische Untersuchungsoffizierin für die FSD

Merlene Usman-Degay - Community Liaison Officer for SDF in the Philippines
Philippinen

Risiko- und Gefahrenbewertung

Die FSD führt Untersuchungen an Orten durch, bei denen der Verdacht besteht, dass sie durch Blindgänger oder selbstgebaute Minen verseucht sind. Wird das Vorhandensein von Kampfmitteln bestätigt, unterstützt die FSD die philippinischen Streitkräfte bei deren Neutralisierung. 

Zusätzlich untersucht die FSD Minenunfälle und speichert alle gesammelten Informationen in einer Datenbank, um eine effiziente Minenräumstrategie zu entwickeln.  

Im Jahr 2024 untersuchte die FSD über 240 Dörfer und inspizierte gefährdete Orte, darunter Schulen und Regierungsgebäude. In Zusammenarbeit mit den philippinischen Streitkräften wurden Sprengkörper entschärft. Dabei wurden 49 Überlebende, darunter viele Kinder, identifiziert und zur medizinischen und psychosozialen Betreuung überwiesen. 

Non technical surveys, Philippines
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Risikoaufklärung

Die FSD und ihr Netzwerk aus Freiwilligen führen in den vom Konflikt betroffenen Dörfern Aufklärungsveranstaltungen zu den Risiken von Sprengkörpern durch. Nahezu 400’000 Menschen wissen heute, wie sie reagieren und sich sicher verhalten müssen, wenn sie mit einer nicht explodierten Granate oder einer Mine konfrontiert werden.

Präventionskampagnen werden auch in populären Medien und in sozialen Netzwerken über die lokale FSD-Facebook-Seite durchgeführt.

Im Jahr 2022 unterzeichnete die FSD eine Vereinbarung mit regionalen Behörden und UNICEF, um die Aufklärung über die Gefahr explosiver Kampfmittel in den Lehrplan der Region aufzunehmen, und arbeitet seitdem mit verschiedenen Interessengruppen an der Umsetzung.

FSD Volunteer having an energizer to the children upon conducting EORE session
Philippinen

Aufbau von Kapazitäten

 Bis 2023 fungierte die FSD als de facto Minenaktionszentrum in der autonomen Region Bangsamoro und beriet die lokalen Behörden bei der Planung und Priorisierung von Minenräummassnahmen. 

 Im Mai 2023 wurde ein regionales Minenräumzentrum eröffnet, das 2024 renoviert und ausgestattet wurde. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant. Das Zentrum soll die Koordination und Sicherheit der Minenräumung in der gesamten Region verbessern. 

Parallel dazu startete die FSD ein Projekt, um die Identifizierung von Minenopfern zu verbessern und den Zugang zu Hilfsdiensten zu erleichtern. 

capacity_building_mindanao_philippines
Chronologie

Die FSD auf den Philippinen

Die FSD begann 2005 mit der Arbeit in Mindanao zur Unterstützung des Friedensprozesses und stellte der philippinischen Regierung und der Moro Islamic Liberation Front (MILF) technisches Fachwissen zur Verfügung.

Im Jahr 2007 schlug die FSD in Zusammenarbeit mit der „Philippine Campaign to Ban Mines“ die Einrichtung eines Minenräumprogramms vor, um die Sicherheit der Bevölkerung zu stärken, den Wiederaufbau zu unterstützen und Vertrauen in den Friedensprozess zu schaffen. Im Jahr 2010 unterzeichneten die Regierung der Philippinen und die MILF ein Friedensabkommen zur Umsetzung dieses Projekts.

 Im Jahr 2012 startete die FSD ihre Minenräumungsaktivitäten in Mindanao.

In den letzten Jahren hat die FSD ihr Engagement für die Förderung von Vertrauen und Frieden zwischen ehemaligen Gegnern und die Verbesserung der Koordinierung von Minenräumungseinsätzen in der gesamten Region fortgesetzt. Darüber hinaus haben unsere Teams Umfragen durchgeführt und Risikoaufklärungssprogramme umgesetzt, um das Bewusstsein und sichere Verhaltensweisen zu fördern.

Das FSD-Programm auf den Philippinen wird vom australischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel, der Stadt Genf und privaten Spendern finanziert. 

Aktuelles

Neues aus den Philippinen

Philippines,-sensibilisation-au-danger-des-mines

LEBENSRETTENDE INFORMATIONEN

Im Süden der Philippinen, auf der Insel Mindanao, müssen Tausende von Menschen mit der ständigen Bedrohung durch nicht explodierte Kampfmittel leben. Kinder sind den Gefahren dieser Gegenstände besonders stark ausgesetzt. Die FSD-Teams tun alles, was sie können, um sie vor diesen Gefahren zu schützen.

How UXOs become IEDs FSD

UXO ➡️ IED

Bewaffnete Gruppierungen sammeln auf der Insel Mindanao nicht explodierte Kampfmittel, wie etwa diese Überreste von Mörsergranaten, um später daraus selbstgebaute Sprengsätze (IEDs) herzustellen. […]

Joselito Remedios, 54, is a pastor and an explosive ordnance risk education provider

UNSICHTBARE NARBEN HEILEN

Abgesehen von körperlichen Verletzungen kann eine Explosion auch andere Arten von Narben hinterlassen. Verfolgen Sie den Heilungsprozess von Jowhadi Salik, einem Überlebenden einer Explosion von einem improvisierten Sprengkörper.

LANGE ERMITTLUNGSARBEIT

Im Jahr 2023 untersuchten unsere Teams 250 Dörfer auf den Philippinen, die unter Verdacht standen, mit Blindgängern oder improvisierten Sprengsätzen kontaminiert zu sein.

Newsletter

Wo ist die FSD aktuell in der Ukraine tätig? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?

Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.

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An FSD deminer in blue protective vest and visors conducts manual landmine clearance at Khamadoni