Ukraine
Ursprünglich im Donbass tätig, arbeitet FSD jetzt in den Provinzen Tschernihiw und Charkiw. Unser Personal wurde erheblich vergrössert, um die Minenräumungsaktionen im Land zu beschleunigen und auf die Bedürfnisse der Zivilbevölkerung einzugehen, die vom anhaltenden Konflikt betroffen ist. Parallel dazu intensivieren wir unsere Aufklärungskampagnen für die betroffene Bevölkerungsgruppe, um Unfällen vorzubeugen.
Neue FSD-Rekruten durchlaufen eine praktische Minenräumungs-Evaluierung, vor ihrem Einsatz im Feld (Ukraine, 2023)
Neues
400 FSD-Mitarbeiter sind aktiv, um das Land in der Ukraine von Minen und Blindgängern zu räumen
April 2024/ Die Kämpfe in der Ukraine haben Hunderttausende Explosivkörper wie etwa Antipersonenminen, Antifahrzeugminen oder Blindgänger hinterlassen, die beim Aufprall nicht explodiert sind. Rund ein Drittel des Landes sei kontaminiert. Diese gefährlichen Kriegsrelikte bedrohen nicht nur das Leben der Zivilbevölkerung, sondern behindern auch die humanitären Bemühungen, den Wiederaufbau sowie die Landwirtschaft.
Insgesamt sind fast 400 FSD-Mitarbeiter·innen in den Provinzen Tschernihiw und Charkiw. Darüber hinaus werden vereinzelt Operationen in den Provinzen Mykolajiw, Cherson und Odessa durchgeführt. Vor Ende Juni 2024 wird FSD in den Provinzen Donetsk und Kherson voll einsatzbereit sein.
Das Personal ist wie folgt aufgeteilt: achtzehn Minenräumungsteams, zwölf Untersuchungsteams und neun Teams für die Aufklärung über die Gefahren von Minen und explosiven Kriegshinterlassenschaften. Spezialmaschinen werden eingesetzt, um den Boden für die Minenräumung in ländlichen Gebieten vorzubereiten, während gepanzerte Baumaschinen bei der Räumung von eingestürzten Gebäuden helfen.
Neben der Partnerschaft mit dem Welternährungsprogramm und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen finanziert die Schweiz ein gross angelegtes Projekt in der Provinz Charkiw sowie die Eröffnung einer neuen Einsatzzentrale in der Provinz Cherson. Darüber hinaus konzentriert sich die FSD auf den Einsatz neuer Technologien und die kontinuierliche Verbesserung ihrer geografischen Informationssysteme. Dies verbessert die Fähigkeiten unserer Teams und ermöglicht es uns, schnell in anderen kritischen Gebieten zu intervenieren.
Im 2023 haben unsere Räumungsteams mehr als 320,000 Quadratmeter Land gesichert, darunter landwirtschaftliche Flächen, Dorfgebiete, Städte und lebenswichtige Infrastruktur. Im gleichen Zeitraum nahmen über 140,000 Frauen, Männer und Kinder an FSD-Risikoschulungen teil und lernten, wie man Kampfmittel erkennt und wie man sich richtig verhält, um vor dieser Bedrohung sicher zu bleiben.
Seit März 2023 leistet die FSD zudem technische Unterstützung für den Staatlichen Notdienst (SESU) beim Einsatz und Betrieb von acht Räumungsmaschinen.
Ich habe einen grosse Ansammlung an Sprengstoffen in der Nähe eines Dorfes gefunden. Ich bin froh, dass wir darauf aufmerksam wurden und nicht die Kinder des Dorfes, denn auf den ersten Blick sehen die Sprengstoffe überhaupt nicht gefährlich aus.
NADIYA KUDRIAVTSEVA
Ukrainische Minenräumerin der FSD
Aktuelles
Neues aus dem Feld
Minenräumung im Ukraine – April 2024
Helfen Sie uns Unfällen vorzubeugen
Der anhaltende Konflikt in der Ukraine führt dazu, dass Städte und Ackerland mit nicht explodierter Munition übersät sind. Jede Spende hilft das Land von diesen tödlichen Kriegsüberresten zu befreien.
EIN TAG IM LEBEN EINES MINENRÄUMERS
Wie gehen ukrainische Minenräumer bei der Räumung von kontaminierten Flächen vor? Von der Vorbereitung der Ausrüstung über den Einsatz von Detektoren bis hin zur Ausgrabung von Kampfmitteln. Es handelt sich um eine komplexe Aufgabe, die erhebliche Auswirkungen auf die Anwohner hat.
Chronologie
Die FSD in der Ukraine
Das Engagement der FSD in der Ukraine geht auf Anfang 2015 im Donbass zurück. Ziel war es damals, die Zahl der zivilen Opfer so weit wie möglich zu senken, indem die Bevölkerung lernte, mit Minen und Blindgängern “zusammenzuleben”, bis alle kontaminierten Gebiete entlang der Kontaktlinie von Minen geräumt waren. 2017 begann die FSD mit einem Minenräumungsprogramm, um Sprengkörper in derselben Region zu lokalisieren und zu neutralisieren.
Ende 2019 wurde ein paralleles Projekt gestartet, um den Zugang zu Bildung in Kriegsgebieten zu verbessern. Die FSD nutzte ihre Aufklärungsbesuche in Schulen und Kindergärten entlang der Kontaktlinie, um den Bedarf zu ermitteln und wichtige Einrichtungen für Kinder zu rehabilitieren.
Mit der Intensivierung und Ausweitung der Kämpfe im ganzen Land im Jahr 2022 wurden die Aktivitäten der FSD vorübergehend auf humanitäre Nothilfe (Nahrungsmittel, Unterkünfte, Medikamente, Treibstoff, usw.) umgestellt.
Als es die Sicherheitslage erlaubte, wurden die Minenräumung und die Risikoaufklärung wieder aufgenommen.
Heute ist die FSD in den Provinzen Tschernihiw, Charkiw und Mykolajew tätig.
In Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen (WFP/FAO) wurde eine umfassende Partnerschaft zur Minenräumung in kleinen landwirtschaftlichen Betrieben etabliert.
Das FSD-Programm in der Ukraine wird vom US-Aussenministerium, dem Humanitären Fonds für die Ukraine, dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten und der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, der Glückskette sowie mehreren Schweizer Stiftungen, Kantonen, Gemeinden und privaten Spendern finanziert.
Zentimeter für Zentimeter
Im Jahr 2022 wurden mehr als 1’000 Aufklärungsveranstaltungen über die Gefahr explosiver Kriegshinterlassenschaften für die ukrainische Bevölkerung in Luftschutzbunkern, auf den Strassen und auch online durchgeführt.
Der FSD Newsletter
Sind Minenräumer eigentlich ständig unter Stress? Und wie sieht eine Mine eigentlich aus?
Jeden Monat liefern wir Antworten auf eure Fragen.
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